Dänische Ferienhausbranche kämpft mit Corona-Folgen – viele Stornierungen

NEWS Kopenhagen. Dänemarks wichtigster Erwerbszweig kämpft mit den Folgen der Corona-Krise. Der auch bei ausländischen Urlaubern so beliebte Ferienhausurlaub zeigt seit Wochen nur einen Trend: nach unten. „Allein bis einschließlich Ostern haben wir schon 1,4 Millionen Stornierungen bei den Übernachtungen erhalten – allen voran von deutschen Gästen“, sagte der Direktor des Branchenverbands Feriehusudlejernes Brancheforening, Carlos Villaro, gegenüber dem Wirtschaftsportal finans.dk. Hauptgrund für die zahlreichen Absagen sei die Grenzschließung, deren Öffnung noch völlig offen sei. Die dänischen Ferienhausvermieter hätten von einer Woche auf die andere teilweise mehr als 90 Prozent ihres Umsatzes eingebüßt, so Villaro. Die Abbestellungen betreffen auch den Juli, der als wichtigster Monat der Reisesaison überhaupt gilt. „Neue Anfragen oder gar Reservierungen für Juni und Juli erhalten wir dagegen nicht“, so Kim Holmsted vom Branchenriesen Novasol. Hoffnung mache, dass viele Reisende sich für eine Umbuchung entscheiden und damit voraussichtlich nicht ganz verloren sind. Mit bis zu vier Milliarden dänischen Kronen Umsatz im Jahr (ca. 536 Mio. Euro) bildet die Ferienhausvermietung das wichtigste Standbein im Tourismus. Mit fast 21 Millionen Ferienhausübernachtungen konnte Dänemark im vergangenen Jahr einen neuen Rekord vermelden. Nun haben die Ferienhausvermittler Wirtschaftsminister Simon Kollerup um Unterstützung gebeten, wie Hotels, Reiseunternehmen oder Museen sie bereits erhalten. Eine Antwort steht noch aus. / cs