REPORTAGE Montbéliard/Frankreich (cs). 400 Jahre lang gehörte Montbéliard zu Württemberg – heute ist die ostfranzösische Stadt ein idealer Halt auf halbem Weg zwischen Nordddeutschland und Südfrankreich. Geschichte und Industriegeschichte prägen das Bild des lebendigen Ortes.
Mittelalterlicher Kern
„Ich lebe gern in Montbéliard“, lacht Anais Baronnat, während wir auf dem Rundgang vor der Kirche Saint Martin im Herzen der 25.000-Einwohner-Stadt angekommen sind. Das 1604 erbaute Gotteshaus ist heute die älteste evangelische Kirche des Landes (und leider gerade wegen Renovierung geschlossen). „Montbéliard verbindet alt und neu. Es hat einen mittelalterlichen Kern rund um das Schloss hoch oben auf dem Felsen. Gleichzeitig hat es aber viele moderne Seiten wie eine renommierte Musikakademie, Cafés und natürlich das Werk von Stellantis mit dem Peugeot-Museum“, ergänzt die junge Französin, die der Beruf vor zwei Jahren aus dem südlichen Narbonne in den Osten Frankreichs verschlagen hat. Nicht einmal eine Stunde ist es von Basel in der Schweiz, ebensoweit via Mulhouse bis an die deutsche Grenze bei Müllheim.
NEWS Gaillac/Tarn. Die ältesten und bekanntesten Weinlagen des Departements Tarn erstrecken sich rund um Gaillac. Das "Gaillacois" ist jedoch mehr als nur ein Weinbaugebiet. Zwischen Wäldern und sonnigen Feldern erheben sich sehenswerte mittelalterliche Dörfer. Belebte Kleinstädte mit Fachwerk, Backsteinarchitektur und Marktplätzen sind Gelegenheit Land und Leute kennen zu lernen. In verstreut liegenden Weingütern werden Gäste willkommen geheißen, sei es für einen Aufenthalt oder nur eine Weinprobe. Und überall herrscht die typisch gastfreundliche Atmosphäre in der man sich sofort wohl fühlt.
Von Christoph Schumann
REPORTAGE Beaune. Erst einen Schluck vom Roten? Oder doch etwas vom leichteren Rosé? „Unser Rosé ist seltener“, sagt Fanny Roucault und rät dazu, zunächst den helleren Wein zu verkosten, den wir im Jahrhunderte alten Weinkeller des Weinguts in Orches genießen. Schon in achtzehnter Generation bauen die französischen Winzer in und um den kleinen Bergort, der rund eine halbe Autostunde von Beaune entfernt liegt, hochkarätige Weine an. „Der Rosé ist dabei aber eher eine Seltenheit und wird tatsächlich am meisten von Frauen geschätzt“, lacht Roucault. „Wie fast im ganzen Burgund bildet auch bei uns aber Rotwein den Schwerpunkt“, so die Seniorchefin, während wir aus das französisch Cave genannte Gewölbe ins Tageslicht verlassen.
Lourdes. Einzeln werden die Pilgergruppen begrüßt, die sich an diesem späten Samstag Nachmittag auf dem weiten Prozessionsplatz vor der neo-byzantinischen Basilika Mariä Empfängnis in Lourdes versammeln. Gläubige aus ganz Europa sind darunter, viele Katholiken aus Mittelamerika – und tausende besonders weit gereiste Marienverehrer und -verehrerinnen von den Philippinen, die sich um die gekrönte Marienstatue versammeln. Die Zahl der Fernreisenden steigt im Wallfahrtsort am Fuß der französischen Pyrenäen von Jahr zu Jahr. Dagegen kommen heute spürbar weniger Pilgerzüge oder –busse aus den einst mehrheitlich repräsentierten europäischen Ländern wie Spanien, Italien Deutschland, Österreich oder Frankreich selbst.
Luz Saint-Saveur. Die französischen Pyrenäen gehören mit Bergpässen wie dem 2115 Meter hohen Col du Tourmalet zu den Highlights der Tour de France – mit einem E-Bike wird das Erklimmen der Gipfel auch für Radurlauber zum Genuss.
Die einen sammeln Bergpässe und Höhenkilometer. Die anderen Trikots und Rennräder der unvergessenen Stars der Tour de France. Wie Christian Lafont und Jean-Pierre Souvergielle, die beide weit über ihre Heimat in den französischen Pyrenäen hinaus als Botschafter des Lebensgefühls Radfahren gelten.
Der rasende Feuerwehrmann Lafont wurde 2013 Radweltmeister der Brandlöscher in seiner Altersklasse. Doch erst nach 30 Berufsjahren hat der 60-Jährige aus Luchon kürzlich sein Hobby zum Beruf gemacht und ein Radsportgeschäft eröffnet. „Für mich erfüllt sich damit ein Traum“, sagt der drahtige Vielfahrer, der mehrmals pro Woche schon vor Ladenöffnung 160 Kilometer in den Bergen rund um den Thermalort trainiert.
REPORTAGE St. Denis/La Réunion. Ein verführerischer Duft aus Linsen, Knoblauch, gegrilltem Fleisch, Reis und exotischen Gewürzen durchzieht die Küche von Elourda Severin. Mit gekonnten Handgriffen und gezielten Tipps weist die 54-Jährige ihre weit gereisten deutschen Gäste in die Kochkunst ihrer Heimat ein: „Die kreolische Küche ist unsere einzigartige Kombination aus indischen, afrikanischen, französischen und chinesischen Zutaten. Über alle Schichten, Generationen und Herkunft hinweg verbindet sie die Menschen hier auf La Réunion“, sagt unsere Gastgeberin, die regelmäßig Neugierige zum Table d’Hôtes in ihre Privatküche im Bergort Les Avirons einlädt.
Das südfranzösische Carcassonne besitzt mit der Wasserstraße Canal du Midi und seiner mittelalterlichen Cité gleich zwei Unesco-Welterbestätten - eine Reportage
Luneville. Das französische Lothringen ist reich an alter Handwerkskunst – die Herstellung von Kristall, Glas, Stickerei, Steingut und andere Traditionen können Reisende hautnah erleben
Lunéville. Wenn Karl Lagerfeld anruft, schlägt das Herz von Maryvonne Francois-Remy schneller. Denn Aufträge des in Hamburg geborenen Modezaren gehören zu den Lieblingsprojekten der französischen Stickkünstlerin aus Lunéville im französischen Lothringen. „Es gibt einfach nichts Schöneres für mich, als für die Haue Couture zu arbeiten“, sagt die lebenslustige Kunsthandwerkerin. „Denn dann kann ich noch einmal zeigen, wie hochkarätig und fein diese Arbeit ist.“
NEWS & HINTERGRUND Jerusalem (pr). Am 17. Oktober weiht die Nationalbibliothek Israels (NLI), 131 Jahre nach ihrer Gründung, ihr neues Gebäude in Jerusalem mit ständigen und wechselnden Ausstellungen, einem Bildungszentrum, Roboterregalen mit Millionen von Büchern und einem interaktiven ‚Soundwalk‘ ein. Neben einem umfassenden Katalog mit über vier Millionen Büchern und anderen historischen Dokumenten, können Besucher der NLI eine Dauerausstellung, in der die wichtigsten seltenen Schätze der Bibliothek ausgestellt werden, besichtigen. Zu den Exponaten dieser gehören einzigartige literarische und historische Werke und Artefakte wie Stefan Zweigs Abschiedsbrief, die Damaskus-Krone, eine Erstausgabe des babylonischen Talmuds, ein fast 1.000 Jahre alter Koran oder die Rothschild-Haggada. Auch künstlerisch bietet die Nationalbibliothek ihren Besuchern einiges, unter anderem: Zwei neu gestiftete Werke von Marc Chagall sowie zwei Werke des britischen Künstlers Edmund de Waal. Vor dem Gebäude steht die Letters of Light-Steinskulptur von Israel-Preisträger Micha Ullmann, die auf dem alten kabbalistischen Text Sefer Yetzira basiert. Die Skulptur steht mit Ullmanns Installation The Empty Library auf dem Berliner Bebelplatz in Dialog. Entworfen hat das Gebäude das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron, die sich unter anderem für das Design der Elbphilharmonie in Hamburg verantwortlich zeichnen.
Schätze auf elf Etagen
Das neue Gebäude befindet sich im Jerusalemer Regierungsviertel, gegenüber der Knesset und neben dem Israel Museum. Auf einer Fläche von circa 46.000 Quadratmetern, die sich über elf Stockwerke verteilen, sechs oberirdischen und fünf unterirdischen, finden die literarischen Schätze der israelischen Sammlung ihr neues Zuhause.
Darüber hinaus werden in der Dauerausstellung Gegenstände gezeigt, die an geschichtsträchtige Momente erinnern, wie der erste Entwurf von dem Lied Jerusalem aus Gold von Naomi Shemer, Briefe, wie der, der bei der Dichterin und Widerstandskämpferin Hannah Szenes am Tag ihrer Hinrichtung durch ein Nazi-Erschießungskommando gefunden wurde, ein Brief, den der erste israelische Astronaut Ilan Ramon als junger Mann an Prof. Yeshayahu Leibovitz schickte sowie dessen Antwort darauf oder der Abschiedsbrief des Schriftstellers Stefan Zweig sind ebenfalls Teil der Ausstellung.
Diese Exponate werden zusammen mit Schriften großer jüdischer und israelischer Schriftsteller, Schöpfer und Denker ausgestellt. Darunter S.Y. Agnon, Prof. Yeshayahu Leibovitz, Prof. Nechama Leibovitz, die Dichterin Rachel, Leah Goldberg, Uri Zvi Greenberg, David Grossman sowie Manuskripte verschiedener bedeutender Rabbiner wie Rabbi Kook.
Gärten und großes Auditorium
Die Gärten der Bibliothek wurden ebenso sorgfältig geplant wie die öffentlichen Außenbereiche. Das Gebäude ist von speziell ausgewählten Pflanzen und Bäumen umgeben, die die reiche, vielfältige Vegetation Israels und die natürliche Terrassierung von Jerusalem widerspiegelt.
Die geräumigen Lesesäle im Bibliothekszentrum bieten täglich Hunderten von Menschen in verschiedenen Räumen Platz zum Schmökern und Lernen – alles zum Nutzen der Öffentlichkeit und kostenlos. Die Bibliothek umfasst auch ein Auditorium mit 480 Plätzen, in dem das ganze Jahr über Konzerte, Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Zu dem neuen Gebäude zählt zudem ein Besucherzentrum, das die Bibliothek durch einen interaktiven ‚Soundwalk‘ mit Bildern auf einem 20 Meter langen LED-Bildschirm präsentiert, ein großes Bildungszentrum, das Aktivitäten für Schulklassen und Familien anbietet sowie ein Restaurant, Café und Buchladen.
Von den Designern der Elbphilharmonie
Das neue Gebäude der Nationalbibliothek Israels wurde vom weltberühmten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen. Die Architekten sind für ihre Werke in der ganzen Welt bekannt, darunter die Tate Modern in London, die Elbphilharmonie in Hamburg oder das Nationalstadion in Peking. Der ausführende Architekt war Mann Shinar. Die Baukosten beliefen sich auf 845 Millionen Shekel, umgerechnet etwa 208 Millionen Euro, wovon 85 Prozent der gesamten Baukosten von Spendern finanziert wurden.
Nachhaltig in Sachen Energie
Die neue Bibliothek wurde mit dem LEED-Zertifikat (Leadership in Energy and Environmental Design) in Platin ausgezeichnet, der höchsten Stufe. Es verfügt über Sonnenkollektoren, eine energie- und wartungsarme Beleuchtung und Israels ersten unterirdischen ‚Rockstore‘: Einen Mechanismus zur Speicherung von Wärmeenergie, der den Energiebedarf für die Kühlung des Gebäudes erheblich senkt und somit eine Reduzierung der jährlichen Betriebskosten ermöglicht.
Die neue israelische Nationalbibliothek soll sowohl ein Ort der Forschung und des Lernens als auch ein Ort der Begegnung sein, wo die verschiedenen religiösen Sektoren und unterschiedlichen Gemeinschaften, die die israelische Gesellschaft ausmachen, zusammengebracht werden. Die Nationalbibliothek bietet einen Raum für lebendiges kulturelles Schaffen auf der Grundlage der Schätze der Bibliothek. Ziel ist es, allen Teilen der israelischen Gesellschaft das Erbe des jüdischen Volkes und des Staates Israel näherzubringen. Das neue Gebäude wurde in Zusammenarbeit mit Yad Hanadiv, der Rothschild Foundation und der Familie Gottesman aus New York errichtet.
Für Forscher, Studenten – und alle Besucher
Sallai Meridor, Vorsitzender der israelischen Nationalbibliothek, sagt über den Umzug in das neue Gebäude: „Die Nationalbibliothek ist ein nationales Gut für den Staat Israel und das jüdische Volk, das die Vergangenheit bewahrt und die Gegenwart für die Zukunft dokumentiert. Mit dem Umzug an ihren neuen Standort wird die Bibliothek zu einem kulturellen und intellektuellen Zentrum, zu dem jedes Jahr Hunderttausende von Lernenden und Besuchern erwartet werden, darunter Studenten, Forscher und Besucher aus Israel und dem Ausland. Mit ihrer Erneuerung im digitalen Raum wird die Bibliothek auch Millionen von Menschen in Israel und auf der ganzen Welt unser nationales Erbe nahebringen und zu den führenden Nationalbibliotheken der Welt gehören.“
Mehr zur neuen israelischen Nationalbiblothek gibt es hier.
Quelle: Pressemitteilung GoIsrael / BZ.COMM GmbH, Frankfurt/M., Oktober 2023
NEWS & HINTERGRUND Jerusalem (pr). Am 17. Oktober weiht die Nationalbibliothek Israels (NLI), 131 Jahre nach ihrer Gründung, ihr neues Gebäude in Jerusalem mit ständigen und wechselnden Ausstellungen, einem Bildungszentrum, Roboterregalen mit Millionen von Büchern und einem interaktiven ‚Soundwalk‘ ein. Neben einem umfassenden Katalog mit über vier Millionen Büchern und anderen historischen Dokumenten, können Besucher der NLI eine Dauerausstellung, in der die wichtigsten seltenen Schätze der Bibliothek ausgestellt werden, besichtigen. Zu den Exponaten dieser gehören einzigartige literarische und historische Werke und Artefakte wie Stefan Zweigs Abschiedsbrief, die Damaskus-Krone, eine Erstausgabe des babylonischen Talmuds, ein fast 1.000 Jahre alter Koran oder die Rothschild-Haggada. Auch künstlerisch bietet die Nationalbibliothek ihren Besuchern einiges, unter anderem: Zwei neu gestiftete Werke von Marc Chagall sowie zwei Werke des britischen Künstlers Edmund de Waal. Vor dem Gebäude steht die Letters of Light-Steinskulptur von Israel-Preisträger Micha Ullmann, die auf dem alten kabbalistischen Text Sefer Yetzira basiert. Die Skulptur steht mit Ullmanns Installation The Empty Library auf dem Berliner Bebelplatz in Dialog. Entworfen hat das Gebäude das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron, die sich unter anderem für das Design der Elbphilharmonie in Hamburg verantwortlich zeichnen.
Schätze auf elf Etagen
Das neue Gebäude befindet sich im Jerusalemer Regierungsviertel, gegenüber der Knesset und neben dem Israel Museum. Auf einer Fläche von circa 46.000 Quadratmetern, die sich über elf Stockwerke verteilen, sechs oberirdischen und fünf unterirdischen, finden die literarischen Schätze der israelischen Sammlung ihr neues Zuhause.
Darüber hinaus werden in der Dauerausstellung Gegenstände gezeigt, die an geschichtsträchtige Momente erinnern, wie der erste Entwurf von dem Lied Jerusalem aus Gold von Naomi Shemer, Briefe, wie der, der bei der Dichterin und Widerstandskämpferin Hannah Szenes am Tag ihrer Hinrichtung durch ein Nazi-Erschießungskommando gefunden wurde, ein Brief, den der erste israelische Astronaut Ilan Ramon als junger Mann an Prof. Yeshayahu Leibovitz schickte sowie dessen Antwort darauf oder der Abschiedsbrief des Schriftstellers Stefan Zweig sind ebenfalls Teil der Ausstellung.
Diese Exponate werden zusammen mit Schriften großer jüdischer und israelischer Schriftsteller, Schöpfer und Denker ausgestellt. Darunter S.Y. Agnon, Prof. Yeshayahu Leibovitz, Prof. Nechama Leibovitz, die Dichterin Rachel, Leah Goldberg, Uri Zvi Greenberg, David Grossman sowie Manuskripte verschiedener bedeutender Rabbiner wie Rabbi Kook.
Gärten und großes Auditorium
Die Gärten der Bibliothek wurden ebenso sorgfältig geplant wie die öffentlichen Außenbereiche. Das Gebäude ist von speziell ausgewählten Pflanzen und Bäumen umgeben, die die reiche, vielfältige Vegetation Israels und die natürliche Terrassierung von Jerusalem widerspiegelt.
Die geräumigen Lesesäle im Bibliothekszentrum bieten täglich Hunderten von Menschen in verschiedenen Räumen Platz zum Schmökern und Lernen – alles zum Nutzen der Öffentlichkeit und kostenlos. Die Bibliothek umfasst auch ein Auditorium mit 480 Plätzen, in dem das ganze Jahr über Konzerte, Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Zu dem neuen Gebäude zählt zudem ein Besucherzentrum, das die Bibliothek durch einen interaktiven ‚Soundwalk‘ mit Bildern auf einem 20 Meter langen LED-Bildschirm präsentiert, ein großes Bildungszentrum, das Aktivitäten für Schulklassen und Familien anbietet sowie ein Restaurant, Café und Buchladen.
Von den Designern der Elbphilharmonie
Das neue Gebäude der Nationalbibliothek Israels wurde vom weltberühmten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen. Die Architekten sind für ihre Werke in der ganzen Welt bekannt, darunter die Tate Modern in London, die Elbphilharmonie in Hamburg oder das Nationalstadion in Peking. Der ausführende Architekt war Mann Shinar. Die Baukosten beliefen sich auf 845 Millionen Shekel, umgerechnet etwa 208 Millionen Euro, wovon 85 Prozent der gesamten Baukosten von Spendern finanziert wurden.
Nachhaltig in Sachen Energie
Die neue Bibliothek wurde mit dem LEED-Zertifikat (Leadership in Energy and Environmental Design) in Platin ausgezeichnet, der höchsten Stufe. Es verfügt über Sonnenkollektoren, eine energie- und wartungsarme Beleuchtung und Israels ersten unterirdischen ‚Rockstore‘: Einen Mechanismus zur Speicherung von Wärmeenergie, der den Energiebedarf für die Kühlung des Gebäudes erheblich senkt und somit eine Reduzierung der jährlichen Betriebskosten ermöglicht.
Die neue israelische Nationalbibliothek soll sowohl ein Ort der Forschung und des Lernens als auch ein Ort der Begegnung sein, wo die verschiedenen religiösen Sektoren und unterschiedlichen Gemeinschaften, die die israelische Gesellschaft ausmachen, zusammengebracht werden. Die Nationalbibliothek bietet einen Raum für lebendiges kulturelles Schaffen auf der Grundlage der Schätze der Bibliothek. Ziel ist es, allen Teilen der israelischen Gesellschaft das Erbe des jüdischen Volkes und des Staates Israel näherzubringen. Das neue Gebäude wurde in Zusammenarbeit mit Yad Hanadiv, der Rothschild Foundation und der Familie Gottesman aus New York errichtet.
Für Forscher, Studenten – und alle Besucher
Sallai Meridor, Vorsitzender der israelischen Nationalbibliothek, sagt über den Umzug in das neue Gebäude: „Die Nationalbibliothek ist ein nationales Gut für den Staat Israel und das jüdische Volk, das die Vergangenheit bewahrt und die Gegenwart für die Zukunft dokumentiert. Mit dem Umzug an ihren neuen Standort wird die Bibliothek zu einem kulturellen und intellektuellen Zentrum, zu dem jedes Jahr Hunderttausende von Lernenden und Besuchern erwartet werden, darunter Studenten, Forscher und Besucher aus Israel und dem Ausland. Mit ihrer Erneuerung im digitalen Raum wird die Bibliothek auch Millionen von Menschen in Israel und auf der ganzen Welt unser nationales Erbe nahebringen und zu den führenden Nationalbibliotheken der Welt gehören.“
Mehr zur neuen israelischen Nationalbiblothek gibt es hier.
Quelle: Pressemitteilung GoIsrael / BZ.COMM GmbH, Frankfurt/M., Oktober 2023
NEWS & HINTERGRUND Jerusalem (pr). Am 17. Oktober weiht die Nationalbibliothek Israels (NLI), 131 Jahre nach ihrer Gründung, ihr neues Gebäude in Jerusalem mit ständigen und wechselnden Ausstellungen, einem Bildungszentrum, Roboterregalen mit Millionen von Büchern und einem interaktiven ‚Soundwalk‘ ein. Neben einem umfassenden Katalog mit über vier Millionen Büchern und anderen historischen Dokumenten, können Besucher der NLI eine Dauerausstellung, in der die wichtigsten seltenen Schätze der Bibliothek ausgestellt werden, besichtigen. Zu den Exponaten dieser gehören einzigartige literarische und historische Werke und Artefakte wie Stefan Zweigs Abschiedsbrief, die Damaskus-Krone, eine Erstausgabe des babylonischen Talmuds, ein fast 1.000 Jahre alter Koran oder die Rothschild-Haggada. Auch künstlerisch bietet die Nationalbibliothek ihren Besuchern einiges, unter anderem: Zwei neu gestiftete Werke von Marc Chagall sowie zwei Werke des britischen Künstlers Edmund de Waal. Vor dem Gebäude steht die Letters of Light-Steinskulptur von Israel-Preisträger Micha Ullmann, die auf dem alten kabbalistischen Text Sefer Yetzira basiert. Die Skulptur steht mit Ullmanns Installation The Empty Library auf dem Berliner Bebelplatz in Dialog. Entworfen hat das Gebäude das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron, die sich unter anderem für das Design der Elbphilharmonie in Hamburg verantwortlich zeichnen.
Schätze auf elf Etagen
Das neue Gebäude befindet sich im Jerusalemer Regierungsviertel, gegenüber der Knesset und neben dem Israel Museum. Auf einer Fläche von circa 46.000 Quadratmetern, die sich über elf Stockwerke verteilen, sechs oberirdischen und fünf unterirdischen, finden die literarischen Schätze der israelischen Sammlung ihr neues Zuhause.
Darüber hinaus werden in der Dauerausstellung Gegenstände gezeigt, die an geschichtsträchtige Momente erinnern, wie der erste Entwurf von dem Lied Jerusalem aus Gold von Naomi Shemer, Briefe, wie der, der bei der Dichterin und Widerstandskämpferin Hannah Szenes am Tag ihrer Hinrichtung durch ein Nazi-Erschießungskommando gefunden wurde, ein Brief, den der erste israelische Astronaut Ilan Ramon als junger Mann an Prof. Yeshayahu Leibovitz schickte sowie dessen Antwort darauf oder der Abschiedsbrief des Schriftstellers Stefan Zweig sind ebenfalls Teil der Ausstellung.
Diese Exponate werden zusammen mit Schriften großer jüdischer und israelischer Schriftsteller, Schöpfer und Denker ausgestellt. Darunter S.Y. Agnon, Prof. Yeshayahu Leibovitz, Prof. Nechama Leibovitz, die Dichterin Rachel, Leah Goldberg, Uri Zvi Greenberg, David Grossman sowie Manuskripte verschiedener bedeutender Rabbiner wie Rabbi Kook.
Gärten und großes Auditorium
Die Gärten der Bibliothek wurden ebenso sorgfältig geplant wie die öffentlichen Außenbereiche. Das Gebäude ist von speziell ausgewählten Pflanzen und Bäumen umgeben, die die reiche, vielfältige Vegetation Israels und die natürliche Terrassierung von Jerusalem widerspiegelt.
Die geräumigen Lesesäle im Bibliothekszentrum bieten täglich Hunderten von Menschen in verschiedenen Räumen Platz zum Schmökern und Lernen – alles zum Nutzen der Öffentlichkeit und kostenlos. Die Bibliothek umfasst auch ein Auditorium mit 480 Plätzen, in dem das ganze Jahr über Konzerte, Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Zu dem neuen Gebäude zählt zudem ein Besucherzentrum, das die Bibliothek durch einen interaktiven ‚Soundwalk‘ mit Bildern auf einem 20 Meter langen LED-Bildschirm präsentiert, ein großes Bildungszentrum, das Aktivitäten für Schulklassen und Familien anbietet sowie ein Restaurant, Café und Buchladen.
Von den Designern der Elbphilharmonie
Das neue Gebäude der Nationalbibliothek Israels wurde vom weltberühmten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen. Die Architekten sind für ihre Werke in der ganzen Welt bekannt, darunter die Tate Modern in London, die Elbphilharmonie in Hamburg oder das Nationalstadion in Peking. Der ausführende Architekt war Mann Shinar. Die Baukosten beliefen sich auf 845 Millionen Shekel, umgerechnet etwa 208 Millionen Euro, wovon 85 Prozent der gesamten Baukosten von Spendern finanziert wurden.
Nachhaltig in Sachen Energie
Die neue Bibliothek wurde mit dem LEED-Zertifikat (Leadership in Energy and Environmental Design) in Platin ausgezeichnet, der höchsten Stufe. Es verfügt über Sonnenkollektoren, eine energie- und wartungsarme Beleuchtung und Israels ersten unterirdischen ‚Rockstore‘: Einen Mechanismus zur Speicherung von Wärmeenergie, der den Energiebedarf für die Kühlung des Gebäudes erheblich senkt und somit eine Reduzierung der jährlichen Betriebskosten ermöglicht.
Die neue israelische Nationalbibliothek soll sowohl ein Ort der Forschung und des Lernens als auch ein Ort der Begegnung sein, wo die verschiedenen religiösen Sektoren und unterschiedlichen Gemeinschaften, die die israelische Gesellschaft ausmachen, zusammengebracht werden. Die Nationalbibliothek bietet einen Raum für lebendiges kulturelles Schaffen auf der Grundlage der Schätze der Bibliothek. Ziel ist es, allen Teilen der israelischen Gesellschaft das Erbe des jüdischen Volkes und des Staates Israel näherzubringen. Das neue Gebäude wurde in Zusammenarbeit mit Yad Hanadiv, der Rothschild Foundation und der Familie Gottesman aus New York errichtet.
Für Forscher, Studenten – und alle Besucher
Sallai Meridor, Vorsitzender der israelischen Nationalbibliothek, sagt über den Umzug in das neue Gebäude: „Die Nationalbibliothek ist ein nationales Gut für den Staat Israel und das jüdische Volk, das die Vergangenheit bewahrt und die Gegenwart für die Zukunft dokumentiert. Mit dem Umzug an ihren neuen Standort wird die Bibliothek zu einem kulturellen und intellektuellen Zentrum, zu dem jedes Jahr Hunderttausende von Lernenden und Besuchern erwartet werden, darunter Studenten, Forscher und Besucher aus Israel und dem Ausland. Mit ihrer Erneuerung im digitalen Raum wird die Bibliothek auch Millionen von Menschen in Israel und auf der ganzen Welt unser nationales Erbe nahebringen und zu den führenden Nationalbibliotheken der Welt gehören.“
Mehr zur neuen israelischen Nationalbiblothek gibt es hier.
Quelle: Pressemitteilung GoIsrael / BZ.COMM GmbH, Frankfurt/M., Oktober 2023