Radiobrücke über die Weltmeere: 70 Jahre "Gruß an Bord" im NDR Radio

Ocke Bandixen und Britta von Lucke gehören zu den Moderatoren von "Gruß an Bord" im NDR. Foto: NDR/PR, 2023
Ocke Bandixen und Britta von Lucke gehören zu den Moderatoren von "Gruß an Bord" im NDR. Foto: NDR/PR, 2023

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Hamburg (cs). Wenn die Glocken von Sankt Michaelis läuten, beginnt für viele ein Ritual: Das Läuten der Hamburger Hauptkirche ist der traditionelle Auftakt zu einer der traditionellsten Radiosendungen des NDR – dem „Gruß an Bord“ an Heiligabend. Genau siebzig Jahre ist es her, dass die Kultsendung zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, mit der Familien und Freunde Seeleute auf allen Weltmeeren grüßen lassen. Und so über tausende Kilomter hinweg auf eine ganz besondere Art Nähe und Zusammenhalt herstellen konnten und können. Als „Gruß an Bord“ am Heiligen Abend 1953 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, geschah dies noch über Norddeich Radio, eine Seefunkstation in Ostfriesland.

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Caspar David Friedrich in Hamburg: Neues Webportal macht Kunst der Romantik jetzt online erlebbar

Die neue Webseite zu Caspar David Friedrich. Screenshot: Christoph Schumann, 2023
Die neue Webseite zu Caspar David Friedrich. Screenshot: Christoph Schumann, 2023

NEWS Hamburg (pr/cs). Rund 250 Werke von Caspar David Friedrich (1774–1840) sind ab sofort über das Webportal www.cdfriedrich.de zum bekanntesten Maler der deutschen Romantik zugänglich. Das digitale Angebot bringt die wichtigsten Gemälde und Zeichnungen des Künstlers aus den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammen. Weil manche Gemälde zu fragil sind, um sie zu transportieren und die Zeichnungen zu lichtempfindlich sind, um länger ausgestellt zu werden, erlaubt nur das Digitale dieses Gesamterlebnis. Um Friedrichs Kunst näher zu kommen, bietet das Portal verschiedene Formate: Die Chronik ermöglicht einen breiten Überblick, Shortcuts erschließen prägnant Friedrichs Themen aus heutiger Sicht und mit den Digitalen Stories können die User*innen über aktuelle Fragen tief in einzelne Werke einsteigen. Die bislang einzigartige Kooperation zwischen den Museen erfolgt im Rahmen des Digitalprojektes »Datenraum Kultur« als eines von mehreren Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Anlass sind der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im Jahr 2024 und die drei damit verbundenen Jubiläumsausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden, die durch »cdfriedrich.de« ergänzt werden. Das Webportal wird während des Jubiläumsjahrs 2024 kontinuierlich weiterentwickelt.

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Das Forum für Künstlernachlässe in Hamburg wird 20 Jahre: "Wir können nicht alles annehmen und bewahren"

Hier geht's lang zum Forum für Künstlernachlässe in Hamburg-Niendorf. Foto: Christoph Schumann, 2023
Hier geht's lang zum Forum für Künstlernachlässe in Hamburg-Niendorf. Foto: Christoph Schumann, 2023

Christoph Schumann

 

REPORTAGE Hamburg (cs). Kaum hat man die schwere Stahltür zum Forum für Künstlernachlässe durchschritten, steht man inmitten von Kunst. Deckenhohe Regale sind vollständig mit stehenden Gemälden gefüllt, sogarfältig mit Schutzmaterial vor Staub, Sonnenlicht und Druckschäden umhüllt. Hier und da stehen kleinere Skulpturen vor den Archivregalen, als suchten sie noch nach ihrem endgültigen Platz. „Und das sind noch längst nicht all unsere Schätze“, begrüßt mich Gora Jain. „Weitere Werke liegen in zwei Außenarchiven in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Unser Raum hier ist schon lange viel zu begrenzt.“ Die promovierte Kunsthistorikerin gehörte vor genau zwanzig Jahren zu den Gründern des deutschlandweit federführenden Vereins. Ziel ist laut Satzung die Förderung von Kunst, die Pflege und Erhaltung von Kulturwerten und die Unterstützung von Künstlerinnen und Künstlern in Hamburg und Norddeutschland. Was 2003 mit wenigen Nachlässen begann, umfasst heute rund einhundert Hinterlassenschaften – Tendenz steigend.

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Deutsche Bahn und DSB: Ab Winterfahrplan öfter umstiegsfrei von Hamburg nach Kopenhagen

NEWS Kopenhagen/Hamburg (cs/pr). Ab dem neuen Fahrplan 2024 verbinden die Deutsche Bahn und die Dänischen Staatsbahnen Norddeutschland und Kopenhagen häufiger miteinander als bislang. Zwei weitere Intercity-Zugpaare (Hin- und Rückfahrten) ab Hamburg fahren auf der stark nachgefragten Linie in die dänische Hauptstadt mit Zwischenhalt in Schleswig – statt wie bisher mit Halt in Rendsburg und Flensburg. Das meldet die DB jetzt in einer Pressemitteilung. Insgesamt bieten DB und die dänische Bahn DSB damit ganzjährig pro Tag und Richtung fünf, in der Hochsaison bis zu acht Direktverbindungen im Zweistundentakt von/nach Kopenhagen an. //

 

Hamburg: Tage der Industriekultur am Wasser im Deutschen Hafenmuseum am 23. und 24. September 2023

Das Museumsschiff "Peking" am Deutschen Hafenmuseum, Schuppen 50A in Hamburg. Foto: Foto SHMH, Michael Zapf, PR
Das Museumsschiff "Peking" am Deutschen Hafenmuseum, Schuppen 50A in Hamburg. Foto: Foto SHMH, Michael Zapf, PR

NEWS Hamburg (SHMH/PR). Das Industriekulturfestival in der Metropolregion Hamburg geht in diesem Jahr in die siebte Runde. Mit über 200 Veranstaltungen in 112 Denkmälern an 57 Orten geben die „Tage der Industriekultur am Wasser“ einen Einblick in Hafenanlagen, Schleusen und Schiffe, Leucht- und Wassertürme, Brücken und Mühlen, Fabriken, Kraftwerke und Museen, so die Stiftung Historische Museen Hamburg in einer Pressemitteilung.

Viele weithin unbekannte und verborgene Schätze der Industriegeschichte öffnen exklusiv an diesem Wochenende ihre Tore, zeigen ihre Technik und erzählen ihre Geschichte.

Unter den besonderen Veranstaltungsorten am 23. und 24. September ist auch das Deutsche Hafenmuseum – Standort Schuppen 50A, an dem u.a. die historische Viermastbark PEKING in Form von Führungen an Bord besucht werden kann. Auf dem Programm stehen außerdem Vorträge und Gespräche mit den ehrenamtlichen Hafensenioren und mit Experten, die sich mit maritimen Besonderheiten wie dem Pegelturm St. Pauli, dem hölzernen Frachtewer Hermann von 1905 oder mit den Kranen aus der Sammlung des Museums beschäftigen.

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„Plattdeutsch muss man pflegen“ – der "Hörblatt"-Erfinder Gerd Feldhusen aus Hamburg

Gerd Feldhusen, Erfinder des "Hörblatts" in seinem Hamburger Garten. Foto: Christoph Schumann, 2023
Gerd Feldhusen, Erfinder des "Hörblatts" in seinem Hamburger Garten. Foto: Christoph Schumann, 2023

PORTRÄT Hamburg (cs). Seit fünfzehn Jahren gibt es die Hörzeitung „Dat Hörblatt“ – erfunden hat Deutschlands einziges Hörmagazin auf Platt für Blinde, Nichtsehende und Sehbehinderte der Hamburger Gerd Feldhusen

 

Von Christoph Schumann

 

„Eegentlich wull ik Paster warrn“, lacht Gerd Feldhusen. Und zitiert damit gleich am Anfang unseres Gesprächs in der heimischen Gartenwohnung im Hamburg-Eidelstedt den Titel seiner vor rund zwanzig Jahren aufgeschriebenen Erinnerungen an die Kindheit an der Nordsee. Gleichzeitig reist der pensionierte Kriminalpolizist damit aber auch eine Lebenslinie, der der heute 84-Jährige seit seinen Kindheitstagen folgt: dem Plattdeutschen. Und da ich, obwohl ›vorgewarnt‹, als Quiddje – sprich: Zugezogener und Hochdeutschsprechender – leicht fragend schaue, übersetzt Feldhusen schnell: „Ich wollte eigentlich mal Pastor werden.“

 

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Lüneburger Heide 2023: Ein Blütentraum wie selten

Die Lüneburger Heide in voller Blüte - erlebt im August 2023. Foto: Christoph Schumann
Die Lüneburger Heide in voller Blüte - erlebt im August 2023. Foto: Christoph Schumann

NEWS Schneverdingen/Undeloh (cs). So schön hat die Lüneburger Heide in den letzten Jahren selten geblüht: Bei einer Wanderung von Wintermoor nach Schneverdingen haben wir am vergangenen Wochenende einen echten Blütentraum erleben können – so schön wie jetzt im August hat die Heide in den vergangenen Jahren selten, ja nie geblüht. Ein Grund mehr, die norddeutsche Kulturlandschaft zu erwandern. Unser persönlicher Eindruck wird untermauert vom offiziellen "Messgerät" der Touristiker vor Ort: Das "Heideblütenbarometer" steht zurzeit auf 100 Prozent - also nichts wie in die Heide. Am besten zu Fuß auf einer Wanderung. Oder per Rad.

Und weil Tradition auch sein muss, gibt es natürlich auch etwas zu feiern: Am Wochenende feiert Schneverdingen sein alljährliches Heideblütenfest. Los geht es am Donnerstag, 24. August. Höhepunkt ist die Krönung der Heidekönigin am Sonntag, 27. August, ab 15 Uhr. Mehr Infos findet ihr hier.

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Verärgert? Oder glücklich? Hamburger Abendblatt mit Bilder(un)glück ....

Ärger schaut anders aus - oder? Aufmacher der "Wirtschaft" des Hamburger Abendblatts am 24. März 2023. Repro: Christoph Schumann
Ärger schaut anders aus - oder? Aufmacher der "Wirtschaft" des Hamburger Abendblatts am 24. März 2023. Repro: Christoph Schumann

MEDIEN Hamburg (cs). Das nennen Medienprofis wohl klassische Text-Bild-Schere:Am Freitag, 24. März 2023, berichtete das Hamburger Abendblatt über die Stimmung in der Hansestadt vor den bevorstehenden Streiktagen. Auch Hafen- bzw. HHLA-Chefin Angela Titzrath äußert sich zu den Arbeitsniederlegungen – nicht unbedingt positiv. Im Text jedenfalls. Ein passenden Foto fand sich dafür in Redaktion oder Agenturen offenbar nicht ... //

Auf dem Alsterwanderweg mit einer Wegewärtin: Im Blätterwald durch Hamburg

Hier geht's (auch) lang: Hinweisschild zum Alsterwanderweg. Foto: Christoph Schumann, 2022
Hier geht's (auch) lang: Hinweisschild zum Alsterwanderweg. Foto: Christoph Schumann, 2022

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Hamburg (cs).Still steht ein Graureiher im flachen Wasser des Mühlenteichs und genießt die Vormittagssonne. In Ufernähe schwimmt eine Entenfamilie mit ihren Jungen, immer in Reichweite des sicheren Nests. Erst wenige Schritte sind Hannelore Fielitz und ich von unserem Treffpunkt am S-Bahnhof Hamburg-Ohlsdorf auf dem Alsterwanderweg gegangen und schon wirkt es, als lägen Großstadtlärm und -hektik bereits Stunden hinter uns. „Der Alster von hier nach Norden zu folgen, gehört für mich zu den schönsten Wanderungen Hamburgs“, sagt die 67-Jährige. „Denn sobald man unter der Brücke am Ratsmühlendamm die Hektik der quirligen Viertel Fuhlsbüttel und Ohlsdorf hinter sich lässt, taucht man ein in den Blätterwald am Fluss und ist ganz von Natur umgeben.“

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Frohe Botschaft auf dem Kiez: Zu Besuch bei Kiezpastor Karl Schultz auf St. Pauli

Pfarrer Karl Schultz unterwegs auf der Großen Freiheit in St. Pauli. Foto: Christoph Schumann, 2022
Pfarrer Karl Schultz unterwegs auf der Großen Freiheit in St. Pauli. Foto: Christoph Schumann, 2022

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT Hamburg (cs). Kiezgröße? Nein, dazu gehöre er nun wirklich nicht, sagt Karl Schultz. „Obwohl mich natürlich fast jeder hier auf Sankt Pauli kennt.“ Kein Wunder, denn das ›Haus‹ des 65-Jährigen liegt direkt an der Großen Freiheit 43, gleich gegenüber vom berühmten Musikclub „Große Freiheit 36“. Und zum Freundeskreis des umtriebigen Schultz gehören auch bekannte Kiezlegenden wie Dragqueen Olivia Jones, deren Bar nur wenige Schritte entfernt liegt, oder Impressario Corny Littmann, dessen „Schmidts Tivoli“ noch heute für die Neuerfindung des weltbekannten Rotlichtviertels als Club- und Musikviertel steht.

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Ein Mann voller Rätsel – "Rätselpapst" Stefan Heine im Porträt

Stefan Heine ist einer der bekanntesten Rätselmacher Deutschlands. Foto: Christoph Schumann, 2021
Stefan Heine ist einer der bekanntesten Rätselmacher Deutschlands. Foto: Christoph Schumann, 2021

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT Hamburg/Eckernförde (cs). Es gibt Tage, da kommt auch Stefan Heine ins Schwitzen. Nicht, weil der Hamburger an einer unlösbare Sudoku-Aufgabe knobelte. Oder weil der von Kennern zu Deutschlands „Rätselpapst“ ernannte Freiberufler einer neuen Herausforderung für seine zahlreichen LeserInnen arbeitet. Sondern schlicht, weil die Sommerhitze den Hof von Heines kombiniertem Wohn-Geschäfts-Hauses im Nordwesten der Hansestadt ungewohnt kräftig aufheizt. So wie beim Gespräch unserer Zeitung vor wenigen Tagen. Gleich anfangs stellt der 52-Jährige richtig: „Rätselpapst ist wirklich nicht meine eigene Einschätzung – ich nenne mich schlicht Rätselmacher. Das trifft das, was ich mache, viel besser.“

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Greenkayak: Was im Wasser übrig bleibt

Ein Greenkayak im Einsatz im Hafen von Kopenhagen – die Idee der Greenkayaks kommt aus Dänemark. Foto: Greenkayak/PR
Ein Greenkayak im Einsatz im Hafen von Kopenhagen – die Idee der Greenkayaks kommt aus Dänemark. Foto: Greenkayak/PR

Von Christoph Schumann

 

Hamburg/Kopenhagen (Reportage). Mit zwei starken Schlägen löst sich unser grünes Zweierkajak vom Steg der „Gondel“. Einige Meter schwanken wir leicht hin und her, dann liegt das offene Kunststoffboot sicher auf dem Osterbekkanal. Knapp zwei Stunden auf Hamburgs beliebten Freizeitgewässern liegen vor uns – vorausgesetzt, wir schaffen die große Runde auf den historischen Kanälen, die in Barmbek einst Lebensadern zur Versorgung der umliegenden Fabriken waren, dann weiter zum Freizeiteldorado Stadtparksee in Winterhude und über die Alster zurück zur Bootsvermietung Dornheim. „Aber es geht ja nicht um die Länge, sondern um die Menge“ hatte Oke Carstensen vor dem Bordgang gesagt. Oder anders gesagt: Paddelvergnügen darf zwar auch zur sommerlichen Wassertour gehören, doch einen wichtigen Nebenaspekt dürfen wir Freizeitsportler nicht aus dem Auge verlieren – das Finden und Aufsammeln von Müll.

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Kulturvermittler aus Leidenschaft: Der Australier John Griffith unterrichtet auch mit 71 noch an einem internationalen Gymnasium in Hamburg

Der aus Australien stammende John Griffith ist seit mehr als 20 Jahren Englischlehrer am Deutsch-Französischen Gymnasium in Hamburg-Lokstedt. Foto: Christoph Schumann, 2021
Der aus Australien stammende John Griffith ist seit mehr als 20 Jahren Englischlehrer am Deutsch-Französischen Gymnasium in Hamburg-Lokstedt. Foto: Christoph Schumann, 2021

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT Hamburg (cs). Eigentlich wollte John Griffith schon im letzten Sommer in Pension gegangen sein. Eigentlich. Und wieso überhaupt „schon“? Denn mit 71 Jahren erfreuen sich andere LehrerInnen in der Regel meist schon länger über den gern so genannten Unruhestand. Doch als der gebürtige Australier gefragt wurde, ob er sich nicht vorstellen könne, doch noch ein weiteres Schuljahr am anzuschließen, war die Entscheidung schnell gefasst: „Ich wollte nicht aufhören, dazu hänge ich zu sehr an meinem Beruf“, sagt der Englischlehrer am Deutsch-Französischen Gymnasium (DFG) in Hamburg mit Blick zurück auf das vom Coronavirus überschattete Frühjahr 2020. „Das Unterrichten war für mich noch nie Arbeit im Sinne von Büro- oder sogar Fließbandarbeit, sondern Berufung statt Beruf. Ich genieße den Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern – heute genauso wie vor mehr als vierzig Jahren, als ich nach dem Studium erste Erfahrungen sammeln konnte.“ Dazu war Griffith klar, dass seine SchülerInnen infolge des ersten Lockdowns samt mehrmonatigem Homeschooling vor fast einem Jahr Nachteile und Wissenslücken im Unterrichtsstoff hatten, die er aktiv helfen wollte zu schließen.

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Die Hamburger Trauerexpertin Ina Hattebier: Denken an Sterben und Tod – mitten im Leben

Die Hamburger Künstlerin Ina Hattebier mit einer ihrer selbstgemachten Urnen in ihrem Atelier in Hamburg-Altona. Foto: Christoph Schumann, 2020
Die Hamburger Künstlerin Ina Hattebier mit einer ihrer selbstgemachten Urnen in ihrem Atelier in Hamburg-Altona. Foto: Christoph Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

Hamburg. Beim Eintreten wirkt das Atelier von Ina Hattebier in Hamburg-Altona wie andere Künstlerwerkstätten auch. Der hohe Raum – einst die Kantine der Alten Dosenfabrik, die heute fast 30 arbeitende KünstlerInnen unter einem Dach versammelt – ist hell, geräumig, randvoll mit Schränken und Regalen voller Arbeitsmaterial sowie weit ausladenden Arbeitstischen. Wäre da nicht der zweite Blick auf den Werktisch vor dem Fenster: Handelt es sich bei den konisch geformten Gefäßen mit Deckel etwa um – Urnen? „Der Eindruck trügt nicht“, sagt Ina Hattebier und muss dabei fast lächeln. „Ich bin von ganzem Herzen Künstlerin“, so die unter anderem an der Hochschule für Bildende Kunst in der Freien- und Hansestadt ausgebildete Kreative weiter, „und dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den Grenzbereichen des Lebens. So hat der Tod sich allmählich in mein Leben geschlichen.“

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Hamburger Medizinhistoriker Philipp Osten: „Man impft sich nicht für sich, sondern für Schwächere“

Philipp Osten vor einem Exponat zur Geschichte der Pockenimpfung in „seinem“ Museum, dem Medizinhistorischen Museum Hamburg.  Foto: Christoph Schumann, 2020
Philipp Osten vor einem Exponat zur Geschichte der Pockenimpfung in „seinem“ Museum, dem Medizinhistorischen Museum Hamburg. Foto: Christoph Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Hamburg. Seit Montag steht fest, dass die Impfungen gegen das Coronavirus hierzulande unmittelbar nach Weihnachten beginnen können. Doch je näher der Impfstart rückt, umso größer scheint auch die Skepsis gegenüber der Impfkampagne zu werden. Wollten sich laut Umfragen im Frühjahr auf dem Höhepunkt der ersten Welle noch rund 70 Prozent aller Deutschen auf jeden Fall gegen SARS-CoV-2 impfen lassen, sank die Zahl zuletzt auf um die 50 Prozent und darunter. Wie geteilt Deutschland in der Frage nach der Corona-Impfung ist, belegt auch eine vor wenigen Tagen veröffentlichte repräsentative Umfrage einer bekannten Versicherung. Danach wollen sich von mehr als 2000 Befragten sogar nur rund 36 Prozent auf jeden Fall schützen lassen. Auffällig dabei ist der mit 43 Prozent höhere Anteil der Männer, die sich für eine Impfung aussprechen, im Vergleich zu lediglich 31 Prozent der Frauen.

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Mal spielerisch, mal politisch: Ausstellung MS Uferlos in Hamburg-Wilhelmsburg zeigt Skulpturen vor Hafenkulisse

Von Christoph Schumann

 

 

REPORTAGE Hamburg (cs). Street-Art statt Rock – wo sonst im August das Musikfestival MS Dockville stattfindet, sind in Hamburg-Wilhelmsburg vor der Industriekulisse des Hafens im MS Uferpark noch bis Ende September neun ungewöhnliche Kunstobjektive zu entdecken

 

Ein Museum. Und doch kein Museum. Eine Ausstellung – und doch wie zufällig platzierte Skulpturen im öffentlichen Raum. Eigentlich, in Corona-Zeiten aber fast schon normal, sollte auf dem Gelände des Uferparks in Hamburg-Wilhelmsburg in diesem August wieder wie in den letzten zehn Jahren das angesagte Festival MS Dockville stattfinden. Doch das Openair-Event zwischen Süderelbe, den Hafenbecken am Reiherstieg und der Industriekulisse aus historischem Rethe-Speicher zur einen – wie vor einhundert Jahren werden hier Kaffee, Saatgut oder Getreide gelagert – und modernen Logistikhallen zur anderen Seite musste wie viele andere Großevents abgesagt werden.

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Kaffeegenuss mit gutem Gewissen im Zero-Waste-Café "In guter Gesellschaft" in Hamburg

Im Sommer stehen Tische auch vor dem Café "In guter Gesellschaft". Foto: Chr. Schumann, 2020
Im Sommer stehen Tische auch vor dem Café "In guter Gesellschaft". Foto: Chr. Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT. Hamburg (cs). Die hellen Resopaltische stammen offenbar aus den 1960er Jahren. Die dunklen Holzstühle sind ein Mix aus 60ern und 70ern. Die grünen Cocktailsessel und der Sofatisch dazwischen müssen sogar noch aus den 1950ern sein. Auf den ersten Blick wirkt das „In guter Gesellschaft“ in der Hamburger Sternstraße wie eines der vielen anderen angesagten Retrocafés zwischen München und Flensburg. Doch spätestens, wenn der bestellte Kaffee auf dem Tisch steht, fällt auf: Irgendetwas ist im Café im trendigen Schanzenviertel anders. Denn Cappucino der Latte Macchiato werden nicht in Becher oder Tasse, sondern in Marmeladengläsern serviert. Statt Papier- gibt es Stoffservietten. Statt Plastikstrohhalmen solche aus Aluminium. An der hinteren Wand steht ein Büchertauschregal. Und „to go“ gibt es die Getränke hier auch nicht - wer Kaffee oder Latte genießen möchte, wird höflich gebeten, dies im Lokal zu tun. Anders ist auch die Speisekarte, auf der zum Beispiel die Abendbrotplatte „verschiedene Sorten Demeter-Biokäse, hausgemachtes Zwiebelchutney, hausgemachten veganen Aufstrich sowie Biobutter und -brot“ verspricht.

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Kunst goes online: Hamburger Kunsthalle jetzt erstmals virtuell im 360°-Rundgang erlebbar

Panoramaaufnahme vom Caspar David Friedrich-Saal der Hamburger Kunsthalle. Foto: Hamburger Kunsthalle/Marco Vedana
Panoramaaufnahme vom Caspar David Friedrich-Saal der Hamburger Kunsthalle. Foto: Hamburger Kunsthalle/Marco Vedana

NEWS Hamburg. Die Hamburger Kunsthalle bietet ab sofort einen virtuellen 360°-Rundgang durch ihre Räumlichkeiten an. Zu sehen sind zwölf Säle des Museums mit spektakulären Rundumblicken, darunter in architektonisch besonders reizvolle Räume wie das historische Treppenhaus, den Studiensaal oder den Lichthof der Galerie der Gegenwart. Der Parcours durch acht Jahrhunderte Kunstgeschichte umfasst laut Presseinformation mehr als 150 Werke von Meister Bertram über Caspar David Friedrich bis zu Sigmar Polke. An rund 120 Klick- und Standpunkten könnten Museumsfans im Lauf der Tour virtuell direkt vor einzelne Werke  treten und diese im Detail  betrachten. Kurztexte zu etwa 40 Arbeiten und Audiotracks zu ausgewählten Highlights (insgesamt etwa 30 Minuten, deutsch und englisch) bereichern zusätzlich das virtuelle Besuchserlebnis.

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"Meeresdialog" bei Hagenbeck: Weg von Plastikverpackung und Hightech-Mode

Prof. Angela Köhler bei unserem Gespräch im Januar. Foto: Christoph Schumann, 2020
Prof. Angela Köhler bei unserem Gespräch im Januar. Foto: Christoph Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Hamburg/Bremerhaven. „Wir alle haben es in der Hand: Nur wenn wir Verpackungsmüll und Textilien aus Kunststoff vermeiden, lässt sich die Spirale stoppen.“ Nur wenn jede Verbraucherin und jeder Verbraucher ein persönliches Zeichen setze lasse sich die steigende Verwendung von Plastik in den unterschiedlichsten Lebensbereichen durchbrechen, so Angela Köhler vom Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. Derzeit würden weltweit rund 350 Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr hergestellt, davon allein in Europa 60 Millionen Tonnen. Doch die Tendenz sei steigend: Experten rechnen mit einem Anstieg der Plastikproduktion auf eine Milliarde Tonnen bis 2050. „Das Verbot von Einwegplastik in der EU ab 2021 bringt da wenig“, sagte die Forscherin am Rande des dritten Hamburger MeeresDialogs im Januar dieses Jahres im Hamburger Tierpark Hagenbeck bei einem Gespräch mit mir. „Denn dies macht gerade einmal 400.000 Tonnen aus.“

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Deutsche Bahn und DSB nehmen Zugverkehr zwischen Hamburg und dänischen Kopenhagen sowie Aarhus ab 18. Mai wieder auf - Reservierungspflicht

NEWS Hamburg/Kopenhagen. Deutsche Bahn und die dänische Bahn DSB nehmen die Direktverbindungen zwischen Deutschland und Dänemark nach der Corona-bedingten Schließung des Grenzverkehrs wieder auf. Eine Bahnsprecherin bestätigte mir heute auf Anfrage, dass ab kommender Woche sowohl zwischen Hamburg und Kopenhagen als auch zwischen Hamburg und Aarhus wieder Züge verkehren. Entsprechende Sicherheits- und Hygieneregelungen wie Abstandhalten und Mundschutz seien dabei einzuhalten. Als erstes verkehren Züge ab Dänemark ab 18. Mai, einen Tag später –also ab 19. Mai – fahren die Bahnen wieder in beide Richtungen. / cs

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Hamburg am Wochenende vor den ersten Corona-Lockerungen: ein Bilderspaziergang von der HafenCity zum Schanzenviertel

Blick auf die Elbphilharmonie: Nur wenige Sonnenhungrige nutzen die Magallanterrassen für einen Aufenthalt. Foto: C. Schumann, 2020
Blick auf die Elbphilharmonie: Nur wenige Sonnenhungrige nutzen die Magallanterrassen für einen Aufenthalt. Foto: C. Schumann, 2020

FOTOREPORTAGE Hamburg. Kurz vor den ersten Lockerungen nach dem mehrwöchigen Lockdown mit seinen zahlreichen Einschränkungen zeigt sich Hamburg immer noch recht still. Zwischen HafenCity und Landungsbrücken, zwischen Heiligengeistfeld und Schanzenviertel sind zwar sonnenhungrige Spaziergänger, Radfahrer oder Skater unterwegs – doch verglichen mit dem "Normalfall" bleibt ihre Anzahl überschaubar. Und das trotz Sonne pur. Was fehlt sind besonders die sonst in Gruppen durch die Hansestadt strömenden Touristen. Cafés, Restaurantterrassen, Spielplätze und andere populäre Hotspots bleiben weiterhin geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ein Streifzug. / cs

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Glücksforscher Uwe Jensen aus Kiel zur Corona-Krise: „Wer engagiert und Teil einer Gemeinschaft ist, bleibt zuversichtlicher“

Der Kieler Mathematikprofessor Uwe Jensen forscht zu Glück und Zufriedenheit. Foto: privat
Der Kieler Mathematikprofessor Uwe Jensen forscht zu Glück und Zufriedenheit. Foto: privat

INTERVIEW Kiel. Der Kieler Mathematiker Uwe Jensen ist einer der führenden Glücksforscher des Landes. An der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität forscht der 61-jährige Professor seit vielen Jahren zu den Themen Zufriedenheit und Zuversicht. Die gegenwärtige Corona-Krise sei eine Gelegenheit zum Nach- und Neudenken sowie zur Wiederentdeckung von Qualitäten wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Denn Geld und Konsum allein mache nicht glücklich. Mit ihm habe ich gestern anlässlich der Coronavirus-Krise gesprochen.

 

Meine erste Frage: Herr Professor Jensen, die Schleswig-Holsteiner gehören in Umfragen seit vielen Jahren zu den glücklichsten Menschen in Deutschland. Ändert sich dies in diesen Tagen?

Uwe Jensen: Das glaube ich nicht. Allerdings spreche ich lieber von Zufriedenheit als von Glück. Und wer zufrieden ist, sieht immer ein Glas, das halb voll ist – und nicht halb leer.

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Hamburgs City-Hof: City-Hochhäuser fast abgerissen

Freier Blick auf die Markthalle bis zu den Deichtorhallen: Vom City-Hof in Hamburg steht nur noch ein Rest. Foto: C. Schumann, Febr. 2020
Freier Blick auf die Markthalle bis zu den Deichtorhallen: Vom City-Hof in Hamburg steht nur noch ein Rest. Foto: C. Schumann, Febr. 2020

NEWS Hamburg. Nun sind sie fast verschwunden: In der Hamburger Innenstadt steht nur noch ein Rest des letzten von ursprünglich vier Hochhäusern, die für ein halbes Jahrhundert die Silhoutte der Hansestadt geprägt haben. Der sogenannte City-Hof stammte von Architekt Rudolf Kophaus und steht bzw. stand am Klosterwall. Die markanten vier Hochhäuser mit Ladengeschäften in ihrem Erdgeschoss waren zwar denkmalgeschützt, mussten aber einem Neubau weichen. Meine Fotos entstanden am 26. Februar 2020. / cs

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Das Hamburger Restaurant "Hobenköök": Die Jahreszeiten auf der Karte

Im Hamburger Restaurant Hobenköök wechselt die Speisekarte regelmäßig. Foto: C. Schumann 2019/2020
Im Hamburger Restaurant Hobenköök wechselt die Speisekarte regelmäßig. Foto: C. Schumann 2019/2020

REPORTAGE Hamburg. Irgendwann hatte Thomas Sampl genug. Genug von Lebensmitteln mit wenig Geschmack. Genug von immer gleichen Zutaten mit wenig Frische. Einige Jahre überlegte der Koch, der sich in der Hamburger Feinschmeckerszene besonders als Küchenchef des Restaurants Vlet in der Speicherstadt einen Namen gemacht hat, an einem neuen Konzept. Die Idee: Außergewöhnliche Küche mit einem Angebot an regionalen Lebensmitteln unmittelbar zu verbinden. Das Ergebnis: das Hobenköök in der HafenCity. Als Kombination aus Restaurant und Markthalle bietet die „Hafenküche“ im Hamburger Oberhafen auf gut 600 Quadratmetern eine einzigartige Vielfalt an Gourmeterlebnissen vor Ort plus lokale und regionale Produkte zum Mitnehmen, die ihren Weg ohne Zwischenhändler täglich frisch in die hölzernen Regale im einstigen Güterbahnhof finden.

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Feuerwehrmuseum Schleswig-Holstein zeigt noch bis März Sonderausstellung mit Traumwelten aus Lego Steinen

Die FF Feuerwehr in Norderstedt. Foto: FMSH/PR
Die FF Feuerwehr in Norderstedt. Foto: FMSH/PR

Hamburg/Norderstedt. Noch bis 15. März dieses Jahres zeigt das Feuerwehrmuseum Schleswig-Holstein in Norderstedt die Sonderausstelung "Traumwelten aus Lego Steinen". Zu sehen sind im Kleinformat unter anderem der Hamburger Michel, ein riesiger Flughafen, die Hamburger U-Bahn, die Elbphilharmonie, mehrere Szenen aus Star Wars, die Mondlandung von Tim und Struppi, Mittelalter- und Fantasy-Welten, eine große Stadt mit Infrastruktur, eine Eisenbahnanlage, Architekturmodelle, die Freiheitsstatue, eine Baustelle mit Nutzfahrzeugen und einem großen Autokran, diverse Feuerwehrfahrzeuge, Schiffe sowie eine riesige Piraten-Welt zu sehen. Für die jüngsten Besucher liegen Malbögen zum Ausmalen und LEGO® Steine zum Spielen bereit. Außerdem gibt es eine spezielle Rallye für Kinder und ein LEGO® Mosaik für einen guten Zweck, meldet das Feuerwehrmuseum Schleswig-Holstein.

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