„Wir wollen den Frieden gewinnen“ – ein Gespräch mit dem katholischen Militärdekan Bernward Mezger in Hamburg

Militärdekan Bernward Mezger in seinem Arbeitszimmer in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Foto: Christoph Schumann, 2024
Militärdekan Bernward Mezger in seinem Arbeitszimmer in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Foto: Christoph Schumann, 2024

PORTRÄT Hamburg (cs). Ein trüber, regnerischer Freitagmorgen im Januar dieses Jahrs. Der Weg von der Bushaltestelle zur Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg führt vorbei an Apparmenthäusern aus den 1970er Jahren, alten Villen, einem Seniorenheim und einer Pension. Still ist es, außer einigen Bauarbeitern ist auf dem knapp einen Kilometer langen Fußweg im Westen der Hansestadt niemand zu sehen. Als linkerhand der hohe Zaun rund um das parkartige Gelände der militärischen Hochschule auftaucht, sind es nur noch wenige Schritte bis zum Haupteingang der Clausewitz-Kaserne: Der zwischen 1933 und 1936 in Blankenese errichtete Standort ist seit fast siebzig Jahren die wichtigste militärische Ausbildungsstätte für die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Bundeswehr.

mehr lesen

Navigationshilfe in tobender See: Leuchtturm von La Corbière auf der Kanalinsel Jersey wird 150 Jahre

Der weltberühmte Leuchtturm von La Corbière aus der Vogelperspektive. Foto: Visit Jersey/PR
Der weltberühmte Leuchtturm von La Corbière aus der Vogelperspektive. Foto: Visit Jersey/PR

NEWS Jersey/GB (pr). Der weltberühmte Leuchtturm von La Corbière auf Jersey wird in diesem Jahr 150 Jahre alt. Genau 36 Meter ragt das Leuchtfeuer in den Himmel. Auf einer felsigen Insel vor der Südwestküste Jerseys, die trockenen Fußes nur bei Ebbe über eine schmale Betonstraße erreicht werden kann. Beliebtes Fotomotiv ist die eine, unersetzliche Navigationshilfe für die Schifffahrt die andere und ursprüngliche Rolle des Leuchtturms. Der Wechsel zwischen Ebbe und Flut ist auf Jersey extrem. Der Tidenhub beträgt bis zu zwölf Meter. Ein Phänomen, das die Seefahrt in der Region besonders früher vor besondere Herausforderungen stellte, denen nicht jeder Kapitän gewachsen war. Und so wurde in den 1870er mit dem Bau des Leuchtturmes begonnen, der im April 1874 in Betrieb gehen konnte. Seit 1976 ist das Sehzeichen nicht mehr bemannt, sondern  auf automatischen Betrieb umgestellt. Ein wenig Nostalgie wird aber zweifelsohne mitspielen, wenn auf Jersey in diesen Tagen der 150. Jahrestag der Inbetriebnahme des Corbière Lighthouse gefeiert wird. //

„Tag der getrockneten Kliesche“ am 9. Mai 2024 im dänischen Hvide Sande

NEWS Hvide Sande (vdk/pr). Der Fischerort Hvide Sande an der dänischen Nordsee feiert am 09. Mai den „Tag der getrockneten Kliesche“ mit einem großen Fest und gratis Trockenfisch für alle. Der gesalzene und luftgetrocknete Plattfisch – dänisch „tørrede dabs“ – ist das vielleicht traditionellste Lebensmittel der Nordseeküche und ziert im Frühjahr in der Region Wäscheleinen und Holzständer.

Die gesalzene und getrocknete Kliesche war früher das Essen der einfachen Leute - ein lebensnotwendiger Vorrat, wenn das Meer unruhig war und die Fischer im Hafen bleiben mussten. Die Fische wurden auf Wäscheleinen draußen aufgehängt, der salzige Wind der Nordseeküste konservierte sie effizient. Als Ergänzung zum oft sparsamen Schiffsproviant waren die getrockneten Klieschen auch ein Festschmaus auf See. Die Klieschen wurden einfach in die Segel gehängt und waren nach einigen Tagen bereit für den Verzehr.

mehr lesen

Dänisches Weltnaturerbe Stevns Klint: Naturschutzbehörde sichert Lebensraum von Eidechsen und Co.

Die Kreideküste Stevns Klint auf Seeland zählt zum Unesco Welterbe. Foto: Christoph Schumann, 2024
Die Kreideküste Stevns Klint auf Seeland zählt zum Unesco Welterbe. Foto: Christoph Schumann, 2024

NATUR Store Heddinge/Stevns Klint (cs). Kammmolche, Salamander und Zauneidechsen können sich an der dänischen Steilküste Stevns Klint auch weiterhin frei bewegen, nachdem die dänische Naturschutzbehörde jetzt im juristischen Streit um den Lebensraum der bedrohten Arten gewonnen hat.Ursprünglich war geplant, an der Kreideküste unweit des Ortes Store Heddinge und des Museumscenters eine neue Treppe für Besucher zu errichten, die den Ab- und Aufstieg zum Strand erleichtern sollte. Darüber hinaus wollte die Kommune Stevns gemeinsam mit einem Projektentwickler ein neues Hotel im alten Museumgebäude errichten. Beide vorhaben wurden jetzt vom nationalen Naturschutzverband Naturfredningsforeningen gestoppt. Das meldet die dänische Website Verdensmål aktuell. //

 

Dänischer Fischereiort Hvide Sande lädt zur „Weltmeisterschaft“ im Heringsangeln 2024

Im Frühjahr beißt der Hering im dänischen Hvide Sande besonders gut. Foto: Visit Vesterhavet/PR
Im Frühjahr beißt der Hering im dänischen Hvide Sande besonders gut. Foto: Visit Vesterhavet/PR

NEWS Hvide Sande (vdk/pr). Es ist wieder soweit: Vom 26. bis 28. April lädt Hvide Sande an der dänischen Nordsee zum traditionellen Heringsfestival (dän. „Sildefestival“). Seit der Erstauflage 1994 gilt das Festival als inoffizielle Weltmeisterschaft im Heringsangeln. Austragungsort und Zeitpunkt sind perfekt gewählt: Im Frühjahr ziehen zehntausende Heringe in Schwärmen von der Nordsee zu ihren Laichplätzen im Ringkøbing Fjord. Dabei passieren sie die Schleuse des Fischerei- und Urlaubsortes Hvide Sande – ein Fest für Angler wie Zuschauer.

mehr lesen

Dänen bleiben eifrige Kulturnutzer: Ausleihen in öffentlichen Bibliotheken stiegen 2023 um acht Prozent

NEWS Kopenhagen (cs).Däninnen und Dänen bleiben eifrige Nutzer des umfangreichen Kulturangebots: Allein die öffentlichen Bibliotheken im kleinen Königreich konnten im vergangenen Jahr einen Anstieg bei den Ausleihen von 30,2 Millionen im Jahr 2022 auf 32,7 Millionen in 2023 verzeichnen. Das meldet die dänische Statistikbehörde Danmarks Statistik jetzt mit Blick auf die neuen Zahlen.  Das entspricht einem Anstieg der Ausleihen um acht Prozent. Dabei liehen die Kulturfans zwischen Rømø im Westen und Bornholm im Osten des Landes sowohl mehr physische Werke wie Bücher, CDs, DVDs u.ä. wie digitale Angebote, also eBooks und Co. Diese können in Dänemark über das digitale Angebot "eReolen" geliehen werden. Im Detail: In den öffentlichen Bibliotheken sind die physischen Ausleihen von 22 Millionen im Jahr 2022 auf 23,3 Millionen im Jahr 2023 gestiegen, während die digitalen Ausleihen von 8,2 Millionen im Jahr 2022 auf 9,4 Millionen im Jahr 2023 zulegen konnten. Im Vergleich zu 2021 und 2020 betrug der Anstieg sogar 35 Prozent bzw. 23 Prozent. Dies ist wahrscheinlich auf den nur eingeschränkten Zugang zu öffentlichen Bibliotheken während der Corona-Pandemie zurückzuführen. //

Von Berlin auf die dänische Ostseeinsel Lolland: Ein Großstadt-Dinosaurier zieht aufs Land

"Amalie" gilt als einer besterhaltenen Triceratops-Schädel Europas. Foto: Knuthenborg Safaripark/PR
"Amalie" gilt als einer besterhaltenen Triceratops-Schädel Europas. Foto: Knuthenborg Safaripark/PR

NEWS Lolland-Falster (vdk/pm). Von der Großstadt aufs platte Land – genauer: auf eine flacheh dänische Ostseeinsel. Nach einem aufwendigen Umzug aus dem Naturhistorischen Museum von Berlin hat „Amalie“, einer der besterhaltenen Triceratops-Schädel Europas, seine neue Heimat im Evolutionsmuseum auf der dänischen Ostseeinsel Lolland-Falster gefunden. Hier ist Amalie nun Teil der multisensorische Dauerausstellung mit echten Dinosaurier-Skeletten von u.a. Allosaurus, Archaeopteryx und Torosaurus. Weitere Neuheiten zur Saison 2024 sind 13 echte Dinosauriereier und ein Fossil mit verschiedenen Dinosaurier-Fußspuren. Das dänische Evolutionsmuseum ist Teil des Safariparks Knuthenborg bei Maribo und hat ab sofort zur Saison geöffnet.

mehr lesen

Die (dänische) Welt etwas besser machen: Regenerative Urlaubsaktivitäten im Naturpark Lillebælt in der dänischen Ostsee

Die Natur auf der Zunge im dänischen Naturpark Lillebælt. Foto: Destination Trekantområdet. Fotograf Frame&Work
Die Natur auf der Zunge im dänischen Naturpark Lillebælt. Foto: Destination Trekantområdet. Fotograf Frame&Work

NATURNEWS Middelfart/Naturpark Lillebælt (vdk/pm). Um das ökologische Gleichgewicht in Dänemarks größtem Naturpark – Naturpark Lillebælt – zu retten, hat die Region ein Pilotprojekt zur Entwicklung regenerativer Urlaubsaktivitäten gestartet. So können UrlauberInnen zukünftig mithelfen, die Gewässer des 370 Quadratmeter großen marinen Naturparks im Kleinen Belt zwischen Jütland und der Insel Fyn zu pflegen und somit zum Naturschutz beitragen. Um die ersten entwickelten Aktivitäten zu testen, sucht die Region jetzt Testpiloten mit Spaß an aktiven Naturerlebnissen – vom Krebsfischen, Fischkindergärten bauen oder Seegras pflanzen bis hin zur Renaturierung eines Flusslaufs. Die Kosten für den Aufenthalt im Naturpark Lillebælt werden übernommen.

mehr lesen

So schön ist dunkler Himmel: Erster Dark Sky Park im dänischen Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer eröffnet

Impression aus Dänemarks neuem Dark Sky Park auf der Wattenmeerinsel Mandø. Foto: Lars Roed/PR
Impression aus Dänemarks neuem Dark Sky Park auf der Wattenmeerinsel Mandø. Foto: Lars Roed/PR

NEWS Mandø (vdk/pr). Die dänische Gezeiteninsel Mandø erhält als erster Teil des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer den offiziellen Titel eines Dark Sky Parks. Dark Sky Parks sind Gebiete mit außergewöhnlicher Nachtlandschaft, in denen die Dunkelheit bereits vor sehr geringfügiger Lichtverschmutzung geschützt wird. Das nur rund 8 Quadratkilometer und 26 Einwohner umfassende Eiland Mandø setzt im Zuge der Auszeichnung nun verstärkt auf nachhaltige Sternengucken-Aktivitäten in der Nebensaison, denn dann leuchten Milchstraße und Sterne am hellsten. Für den Herbst ist auf der Insel zudem die Eröffnung eines Welcome Centers mit zahlreichen Teleskopen geplant.

mehr lesen

Mehr Denkmäler: Dänemark will bedeutende Frauen sichtbarer machen

NEWS Kopenhagen (cs). Nur eines von zehn Denkmälern in Dänemark erinnert an eine Frau. Das ergab die Erhebung über Statuen im öffentlichen Raum, die die Tageszeitung Jyllands-Posten im vergangenen Sommer anlässlich einer Serie zu Statuen unvergessener dänischer Persönlichkeiten. Mit einer neuen Initiative möchte Kulturminister Jakob Engel-Schmidt (Moderaterne) dies ändern. Anlässlich des Weltfrauentags sagte der konservative Politiker in einer Pressemitteilung: „Die Zahlen sprechen für sich selbst: Nur 31 von 321 Statuen und Büsten im städtischen Raum sind landesweit Frauen gewidmet. In Kopenhagen gibt es sogar mehr Skulpturen von Fabelwesen als von Frauen. Das ist verrückt und nicht haltbar. Ist dies wirklich das Spiegelbild, mit dem die nächste Generation aufwachsen soll? Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele wichtige Errungenschaften in der Gesellschaft den Frauen zu verdanken sind.“ Nicht allein die junge Generation brauche Vorbilder, die die Vergangenheit näherbringe, aber auch Orientierung bieten könnten. Erster Schritt der neuen künstlerischen „Frauenförderung“ ist die Bildung eines Expertenrats aus Historikerinnen und Historikern, Künstlerinnen und Künstlern sowie anderen Fachleuten, der eine Liste herausragender Frauen der dänischen Geschichte erstellen soll.

mehr lesen

Besser geschützt gegen Sturm, Meer und Licht: Wikingerschiffsmuseum im dänischen Roskilde erhält spektakulären Neubau

Schön und naturnah: So soll der Neubau des Wikingerschifssmuseum in Roskilde 2030 aussehen. Copyright: KVANT-1 og Lundgaard & Tranberg Arkitekter/PR
Schön und naturnah: So soll der Neubau des Wikingerschifssmuseum in Roskilde 2030 aussehen. Copyright: KVANT-1 og Lundgaard & Tranberg Arkitekter/PR

NEWS Roskilde (cs). Eines der bekanntesten dänischen Museen erhält ein neues Gewand: Das neue Ausstellungsgebäude des Wikingerschiffsmuseums in Roskilde auf Seeland stammt aus der Feder des dänischen Architekturbüros Lundgaard & Tranberg Arkitekter. Dies ist das Ergebnis eines Wettbwerbs, den das historische Museum jetzt vorgestellt hat. Das jetzige Haus – das die fünf originalen „Skuldelev“-Wikingerschiffe zeigt, die vor rund sechs Jahrzehnten im nahen Roskilde Fjord gefunden wurden – stammt aus dem Ende der 1960er Jahre. Das neue Ausstellungshaus soll die empfindlichen Funde zukünftig besser gegen Schäden durch Sturm, immer häufigeres Hochwasser sowie Lichteinflüsse schützen. Das neue Gebäude mit dem Namen „ The Shrine“ (Der Schrein) wird auf dem höchsten Punkt des Museumsgeländes stehen, so dass die 1000 Jahre alten Schiffe gegen einen Wasserstand von bis zu 3,8 m ü.d.M. sicher sind.

mehr lesen

Dresden 2024: Caspar David Friedrich und Erich Kästner im Jubiläumsjahr – wo alles begann

Im Kunstmuseum Albertinum: Anett Orzyszek vor Caspar David Friedrichs Durchbruchswerk "Das Kreuz im Gebirge". Foto: Christoph Schumann, 2024
Im Kunstmuseum Albertinum: Anett Orzyszek vor Caspar David Friedrichs Durchbruchswerk "Das Kreuz im Gebirge". Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE von Christoph Schumann

 

Dresden (cs). Von seiner Wohnung im Haus An der Elbe 9 hatte Caspar David Friedrich freien Blick auf Elbe und das gegenüberliegende Ufer der Neustadt. Heute versperrt die viel befahrene Carolabrücke den Blick vom heutigen Terrassenufer, den der aus Greifswald stammende Maler auch von seinem Atelier genoss. „Obwohl Friedrich ja als Künstler innerer Landschaften gilt und nur die wenigsten Bilder naturalistische Genauigkeit haben“, sagt Anett Orzyszek. 1798 kam Caspar David Friedrich (1774 –1840) nach Dresden – mehr als vierzig Jahre lang blieb die Stadt der Frauenkirche sein Lebens- und Schaffensmittelpunkt. Viele Jahre davon wohnte Friedrich Tür an Tür mit seinem Freund und Berufskollegen, dem Norweger Johan Christian Dahl. „Beide schufen zahlreiche ihrer Hauptwerke hier an der Elbe“, erklärt Orzyszek, mein aus Dresden stammender Guide beim Gang auf den Spuren des gefeierten Romantikers. „In der nahe gelegenen Gemäldegalerie Alter Meister setzte Friedrich sich mit Werken Alter Meister auseinander“, so Orzyszek von Elblandtours. „Und vor allem rund um Dresden fand der begeisterte Wanderer an der Elbe oder im Elbsandsandsteingebirge immer wieder Inspiration und Motive für seine Kunst.“

mehr lesen

Hipgnosis, Pink Floyd und die anderen: Ein Dreieck als Zeitfenster – eine Ausstellung in Oberhausen

Ein Klassiker: Coverfoto auf Pink Floyds Album "Wish you where here". Foto: Christoph Schumann, 2024
Ein Klassiker: Coverfoto auf Pink Floyds Album "Wish you where here". Foto: Christoph Schumann, 2024

AUSSTELLUNGSBESUCH von Christoph Schumann

 

Oberhausen (cs). Kaum durch die schwere Tür zur Ausstellung gegangen, wird man fast magisch angezogen vom großen Dreieck gleich gegenüber. Vielleicht zwei mal zwei Meter ist das glänzende Trigon auf schwarzem Hintergrund groß. Das Prisma zerlegt einen weißen Lichtstrahl in seine Spektralfarben, die bunt die rechte Hälfte des Bildes füllen. Besucher der Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen, die der Boomergeneration der 1960er und 70er angehören – und das ist die Mehrheit – nimmt das raumgreifende Bild mit auf eine Zeitreise. Denn das symbolgeladene Dreieck ziert eines der legendärsten Alben der Rock- und Postgeschichte: Pink Floyds „The Dark Side of the Moon“, das vor wenigen Monaten seinen fünfzigsten Geburtstag feierte.

mehr lesen

Nordischer Lichtblick im Februar: Dänische Industrie sieht positive Aussichten für Produktion und Konjunktur

NEWS Kopenhagen (cs). Davon kann Deutschland derzeit nur träumen: Die dänische Industrie sieht im Februar positiv auf die kommende Konjunktur, meldet die Statistikbehörde unseres Nachbarlandes jetzt. Demnach erwartet eine Mehrheit von 21 Prozent der Unternehmen in Industrie und Verarbeitendem Gewerbes eher einen Anstieg als einen Rückgang der Produktion für die nächsten Monate dieses Jahres. Auch für die Beschäftigung erwartet die Mehrheit der Befragten ein Plus. Beide Indikatoren sind auch im direkten Monatsvergleich laut Danmarks Statistik gestiegen. Der Anstieg ist laut den dänischen Statistikern darauf zurückzuführen, dass mehrere Industriegruppen in kurzer Zeit von ihrer mehrheitlichen Erwartung eines Rückgangs zu einer mehrheitlichen Erwartung eines Anstiegs übergegangen sind. Insbesondere die Großindustrie, der Maschinenbau und die Metallindustrie sehen für die nächsten drei Monate mehr Licht als Schatten. Die positiven Erwartungen für Produktion und Beschäftigung stehen jedoch im Gegensatz zu den Auftragsbeständen, die von der Mehrheit der Unternehmen nach wie vor als unzureichend beurteilt werden. Ebenso sehen mehrere Unternehmen ihren Lagerbestand fertiggestellter Waren als zu hoch an. //

Gesellschaft im Wandel: Immer weniger dänische Kinder leben in Familien mit verheirateten Eltern

NEWS Kopenhagen (cs). Immer weniger Kinder in Dänemark wachsen in Familien auf, in denen die Eltern "klassisch" verheiratet sind. Das meldet das dänische Statistikamt Danmarks Statistik heute. Nach den jüngsten Zahlen lebten im nordischen Königreich vor zehn Jahren noch 64 Prozent aller Kinder im Alter bis 17 Jahren in Familien, in denen Mutter und Vater verheiratet waren. Zum Stichtag 1. Januar 2024 ist dieser Anteil auf nur noch 59 Prozent gesunken. Entsprechend stieg der Anteil jener Kinder, die in Familien mit Eltern ohne Trauschein leben, von 14 Prozent im Jahr 2014 auf heute 18 Prozent gestiegen. Zusammenlebende Eltern sind laut Danmarks Statistik zwei Erwachsene, die dauerhaft zusammen wohnen, und mindestens ein Kind haben, jedoch nicht miteinander verheiratet sind. //

 

 

Vorläufige Zahlen veröffentlicht: 2023 war Rekordjahr für Urlaub in Dänemark

NEWS Kopenhagen (cs). Das vergangene Jahr war ein Rekordjahr für den Tourismus in Dänemark: Laut den jetzt von der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik veröffentlichten Zahlen für den Dezember 2023 registrierte das nordische Königreich 2,6 Millionen Übernachtungen überhaupt (also Hotel, Ferienhaus, Jugendherberge etc.) – das waren 5,5 Prozent mehr als im Dezember 2022. Ausländische Touristen buchten davon allein 1,27 Mio. Übernachtungen – entsprechend einem Zuwachs von 10,5 Prozent. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 stieg die Zahl für Dezember sogar um 13,3 Prozent, so die Behörde. Insgesamt lag die Zahl der Gästeübernachtungen in Dänemark 2023 bei 63,1 Mio. Übernachtungen – ein neuer Rekord (plus 4,3 Prozent gegenüber 2022). Ausländische Gäste buchten insgesamt 32,1 Mio. Übernachtungen und damit mehr als die Dänen mit 30,9 Mio. Übernachtungen selbst. Deutschland gehört dabei traditionell zu den größten Märkten.

Auch der wohl typischste aller Dänemarkurlaub legte deutlich zu: der Ferienhausurlaub. Demnach wurden 2024 genau 13,6 Prozent mehr Wochen Urlaub im Ferienhaus gebucht als im Vergleichsjahr 2019 vor Corona. Gegenüber dem Vorjahr 2022 stieg der Vermietungsanteil immerhin noch leicht um 0,6 Prozent.

Die endgültigen Buchungszahlen für das Reisejahr 2024 in Dänemark werden für April erwartet. //

Kopenhagen: Dänische Nationalgalerie zeigt bis 20. Mai 2024 insgesamt neunzig Werke von Alberto Giacometti in Ausstellung "Was das Auge sieht"

In Kopenhagen u.a. zu sehen: Alberto Giacometti Bronzeskulptur "Annette stehend". ca. 1954. Foto: PR/Fondation Giacometti © Succession Alberto Giacometti / Adagp, Paris, 2024
In Kopenhagen u.a. zu sehen: Alberto Giacometti Bronzeskulptur "Annette stehend". ca. 1954. Foto: PR/Fondation Giacometti © Succession Alberto Giacometti / Adagp, Paris, 2024

NEWS Kopenhagen (cs). Dänemarks Nationalgalerie zeigt ab 10. Februar eine großangelegte Retrospektive zum Werk von Alberto Giacometti. Anhand bedeutender Skulpturen und Zeichnungen konzentriert sich die Schau im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen auf Giacomettis Faszination für das, was man tatsächlich sieht, wenn man hinschaut: Unter dem Titel "Hvad øjet ser – Was das Auge sieht" konzentriert sich die Ausstellung auf einige der bekanntesten Genres des Schweizers (1901–1966): Skulptur, Malerei, Grafik und Zeichnung. Die umfangreiche Ausstellung basiert auf der Sammlung des Staatlichen Kunstmuseums, die u.a. mehrere bedeutende Arbeiten Giacomettis auf Papier enthält. Weitere Arbeiten Giacomettis sind besonders im Museum Louisiana in Humlebæk, nördlich von Kopenhagen, zu sehen. 

mehr lesen

Ein Besuch in "Flugt – Dänemarks Flüchtlingsmuseum": Wo Geflüchtete ein Gesicht und eine Geschichte erhalten

 Flüchtlingsschicksale im Museum "Flugt": Multimediale Schau in Flugt zu internationalen Flüchtlingsströmen. Foto: Christoph Schumann, 2024
Flüchtlingsschicksale im Museum "Flugt": Multimediale Schau in Flugt zu internationalen Flüchtlingsströmen. Foto: Christoph Schumann, 2024

Reportage von Christoph Schumann

 

Oksbøl, Dänemark (cs). Es ist früh dunkel an diesem Wintertag an der dänischen Westküste. Weit vor sechzehn Uhr liegt der kleine Friedhof bereits im Halbdunkel, die langen Reihen gleicher Kreuze verschwinden im feuchten Dämmerlicht. „Auguste Lagies, 1867–1945“ steht auf einem Grabstein unweit des Zugangs – die Vertriebene ist damit eine von fast 1800 hier in Oksbøl bestatteten Flüchtlingen. Gelebt haben Lagies und rund 35.000 andere Deutsche nur wenige Schritte entfernt im Flygtningelejr Oksbøl, wie das rund vier Quadratkilometer große Auffanglager am Rand der Kleinstadt auf Dänisch heißt. Damit war es das größte seiner Art im nordischen Königreich, in das etwa 250.000 deutsche Flüchtlinge gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kamen. Eine Zeitlang war es die fünftgrößte Stadt Dänemarks.

mehr lesen

Dänischer Kulturminister wünscht: Ostseeinsel Møn soll Unesco-Welterbe werden

Bald Unesco-Welterbe? Blick auf die Kreidefelden von Møns Klint auf der gleichnamigen dänischen Ostseeinsel Møn. Foto: Christoph Schumann, 2024
Bald Unesco-Welterbe? Blick auf die Kreidefelden von Møns Klint auf der gleichnamigen dänischen Ostseeinsel Møn. Foto: Christoph Schumann, 2024

NEWS Møn/Kopenhagen (cs). Die weltberühmte dänische Ostseeinsel Møn soll Unesco-Welterbe werden. Das jedenfalls wünscht sich Dänemarks Kulturminister Jakob Engel-Schmidt in einer Pressemitteilung, die das Ministerium in Kopenhagen jetzt veröffentlicht hat: "Wir haben viele fantastische Orte in Dänemark, die von der frühen Vergangenheit Dänemarks und der Welt erzählen. Einer davon ist die Steilküste Møns Klint, die mit ihren steilen, kreideweißen Klippen ein einzigartiges Beispiel für die Kräfte der Eiszeit ist, die die Landschaft geformt haben. Deshalb habe ich heute (i.e. der 18. Januar 2024; Christoph Schumann) einen Antrag unterzeichnet, Møns Klint zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären." Die Kreidefelsen der Ostseeinsel südlich von Seeland wären dann Dänemarks Welterbe Nummer zwölf, nach bekannten Stätten wie den Runensteinen von Jelling, den Wikingerburgen oder dem Dom in Roskilde. 

 

mehr lesen

Ein Wochenende im Königsglanz: Frederik X. ist neuer König von Dänemark

Das neue dänische Königspaar auf dem Weg zur Amtsübergabe in Schloss Christiansborg – König Frederik X. und Königin Mary. Foto: Chistoph Schumann, 2024
Das neue dänische Königspaar auf dem Weg zur Amtsübergabe in Schloss Christiansborg – König Frederik X. und Königin Mary. Foto: Chistoph Schumann, 2024

NEWS Kopenhagen (cs). Gestern schloss sich in der dänischen Hauptstadt ein Kreis, ja eine Lebensaufgabe: Nach genau 52 Amtsjahren übergab Königin Margrethe II. formell den Thron an ihren ältesten Sohn Frederik. Als Frederik X. wird der 1968 geborene fortan als König (dän. Kong) die älteste Monarchie der Welt führen. Neuer Kronprinz ist der älteste Sohn von Frederik und seiner australischen Frau Mary, Christian. Auch für mich rundet sich mit dem Abschied von Margrethe II., die ihren Titel "Dronning" (Königin) behalten wird, ein kleines Jubiläum: Genau 50 Jahre wird es im Sommer her sein, dass ich Königin Margrethe 1974 auf ihrer damaligen Sommerreise durch ihr Königreich zum ersten Mal in ihrer dunklen englischen Limousine habe durchs Reich fahren sehen. Seitdem gab es mehrere "Treffen", beispielsweise habe Margrethe auch einige Male in ihrer Kutsche durch Kopenhagen fahren sehen. Gestern, also am Sonntag, dem 14. Januar 2024, fuhr die 1940 geborene Regentin zum letzten Mal von ihrem Wohnsitz Schloss Amalienborg durch die Altstadt der dänischen Hauptstadt zum Parlament in Schloss Christiansborg. Dort übergab Margrethe in Anwesenheit von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ihr Amt an Frederik, der wenig später um Punkt 15 Uhr auf dem Balkon des Schlosses zu König Frederik X. ausgerufen wurde. Es ist das erste Mal in etwa tausend Jahren, dass ein dänischer Monarch sein Amt nicht erst mit dem Tod verlässt – ein historischer Schritt. Die Stimmung in Kopenhagen war das ganze Wochenende lang eine Mischung aus Spannung und Freude, ja Aufbruch. Hier einige meiner Fotos, die ich in Kopenhagen gemacht habe. //

mehr lesen