Sicherer Halt in Handarbeit – die Ledermanufaktur Ludwig Schröder in Uetersen

Katharina Schröder führt das Handwerk ihrer Familie in Uetersen weiter. Foto: Christoph Schumann, 2022
Katharina Schröder führt das Handwerk ihrer Familie in Uetersen weiter. Foto: Christoph Schumann, 2022

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT Uetersen (cs). Kaum habe ich die Tür zum Fabrikshop im zweistöckigen Klinkerbau geöffnet, umweht mich der angenehme Geruch von weichem Leder. Im Geschäft fällt der Blick auf bunte Ledergürtel, die in allen Farben von klassischem Schwarz und Braun bis Rot oder Gelb die Wände des historischen Gebäudes füllen. Auf kleinen Tischen und Aufstellern liegen Accessoires wie Schlüsseletuis, Stifteetuis und Portemonnaies, stehen Damentaschen oder liegen Schreibtischunterlagen. Seit fast zweihundert Jahren gehört Ludwig Schröder fest zum Firmenleben im südholsteinischen Uetersen. „Davon etwa die Hälfte der Zeit an unserem jetzigen Standort an der Stadtgrenze zu Tornesch“, erzählt Katharina Schröder, die den Familienbetrieb für Lederwaren in der siebten Generation führt.

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Auf kleiner Fahrt über den Elbe-Lübeck-Kanal - die Seilfähre Siebeneichen bei Büchen

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE. Siebeneichen (Kreis Herzogtum Lauenburg; cs). Die Schranke quietscht leicht, als Olaf Murnau (52; Name auf eigenen Wunsch geändert) die schwere Sicherung hebt, um neue Fahrgäste auf die „SF 74“ zu lassen. Ein halbes Dutzend Radfahrer und ein Auto warten in Fitzen auf die Überfahrt über den Elbe-Trave-Kanal. Unter den wachsamen Augen des hauptamtlichen Fährmanns Rainer Müller weist der werdende Kapitän, der noch in diesem Sommer sein Fährpatent ablegen möchte, die Passagiere auf die schwimmende Kanalüberquerung, die seit dem Bau der wichtigen Binnenschifffahrts-Verbindung zwischen Elbe und Ostsee im Jahr 1900 als Ersatz für eine einst hier im Herzogtum Lauenburg verlaufende Straße dient. „Vor allem für die Kinder im kleinen Fitzen war die damals noch handbetriebene Seilzugfähre wichtig“, erzählt der 38-jährige Müller, während Olaf Murnau die „SF 74“ (für Seilzugfähre) startklar macht: „In Fitzen wohnten nämlich viele Familien – die Volksschule lag aber in Siebeneichen auf der westlichen Seite des neuen Kanals“.

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Glücksforscher Uwe Jensen aus Kiel zur Corona-Krise: „Wer engagiert und Teil einer Gemeinschaft ist, bleibt zuversichtlicher“

Der Kieler Mathematikprofessor Uwe Jensen forscht zu Glück und Zufriedenheit. Foto: privat
Der Kieler Mathematikprofessor Uwe Jensen forscht zu Glück und Zufriedenheit. Foto: privat

INTERVIEW Kiel. Der Kieler Mathematiker Uwe Jensen ist einer der führenden Glücksforscher des Landes. An der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität forscht der 61-jährige Professor seit vielen Jahren zu den Themen Zufriedenheit und Zuversicht. Die gegenwärtige Corona-Krise sei eine Gelegenheit zum Nach- und Neudenken sowie zur Wiederentdeckung von Qualitäten wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Denn Geld und Konsum allein mache nicht glücklich. Mit ihm habe ich gestern anlässlich der Coronavirus-Krise gesprochen.

 

Meine erste Frage: Herr Professor Jensen, die Schleswig-Holsteiner gehören in Umfragen seit vielen Jahren zu den glücklichsten Menschen in Deutschland. Ändert sich dies in diesen Tagen?

Uwe Jensen: Das glaube ich nicht. Allerdings spreche ich lieber von Zufriedenheit als von Glück. Und wer zufrieden ist, sieht immer ein Glas, das halb voll ist – und nicht halb leer.

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Kappeln an der Schlei: Von Heringstagen, Naturerlebnissen und Urlaubskunst

Blick über die Schlei auf Kappeln mit der barocken St. Nikolai-Kirche. Foto: C. Schumann
Blick über die Schlei auf Kappeln mit der barocken St. Nikolai-Kirche. Foto: C. Schumann

REPORTAGE Kappeln/Schlei. Wer lange nicht in Kappeln war, erkennt den kleinen Ort an der Schlei kaum wieder: Herausgeputzt sind die historischen (Fachwerk-)Häuser in der Altstadt rund um die barocke St. Nikolau-Kirche. Und am Wasser sind zahlreiche moderne Ferienwohnungen entstanden, beispielsweise am Hafen. Weitere sind im Bau. Das noch vor ein, zwei Jahrzehnten fast vergessene Kappeln – das viele noch als idyllische Kulisse der ZDF-Vorabendserie „Der Landarzt“ in Erinnerung haben – boomt nahezu. Kappeln erwacht aus einem Dornröschenschlaf, könnte man meinen.

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