Ein Jahr ohne Ruhetag – der Hofladen von Dorthe Fjord Tarbensen im dänischen Houvig

Hvide Sande. Das Meer gibt, das Meer nimmt. Zwischen Himmel und Nordsee liegt der Bauernhof von Dorthe Fjord Tarbensen mitten in der rauen Natur in Houvig der dänischen Westküste. Einst lag das Gut weiter im Westen – vor wenigen Jahren fand die 45-jährige bei Ebbe Grundmauern und einen Brunnen auf dem Meeresboden. Ein Besuch im Hofladen an der dänischen Nordsee.

Fünfzehn Minuten fährt man bis in den kleinen Ort Søndervig, die größeren Städtchen Ringkøbing oder Hvide Sande sind sogar zwanzig Minuten entfernt. Kann man hier ... – „.. leben? Ja! Für mich gibt es keinen schöneren Platz auf der Welt“, nickt die 45-jährige lachend.

Dass die optimistische Dänin einmal auf dem traditionsreichen Krogensgård wohnen und arbeiten würde, hätte die studierte Lehrerin selbst nicht gedacht. Doch 2007 musste alles plötzlich ganz schnell gehen: „Mein Onkel, der unseren Hof bewirtschaftete, wollte sich zur Ruhe setzen und verkaufen oder verpachten. Das aber hätte bedeutet, dass unser Hof nach 500 Jahren in Familienbesitz aufgegeben worden wäre. Und das wollte ich nicht“, beschreibt Dorthe Fjord Tarbensen ihre Motivation für die radikalste Wende in ihrem Leben – und einen Neuanfang jenseits von Stadt, Fünf-Tage-Woche und geregeltem Feierabend. Weil auch Ehemann Jens Ingvard Larsen und die drei Kinder mitzogen, war der Aufbruch in die neue, alte Welt schnell beschlossene Sache. Eine Welt, die sie aus Kindheitstagen von vielen Besuchen kennt.

Doch so schön die Lage des Krogensgård in der jütländischen Dünenlandschaft nur 200 Meter von der Nordsee entfernt wirkt, so unmöglich erschien ein moderner wirtschaftlicher Betrieb auf dem kargen Sandboden. Ein Wirtschaftsprüfer riet deshalb auch zum umgehenden Verkauf von Hof und Grundstücken an Interessenten, die schicke Ferienhäuser bauen möchten. „Es stimmt ja auch“, sagt Dorthe Fjord, „dass Jens und ich nie leckeres Gemüse oder goldenes Getreide ernten werden. Genau darum setzen wir auf eine Nischenproduktion. Und wir versuchen das Unmögliche.“ Heute züchten die beiden auf ihrem Land – das eine bunte Mischung aus Dünen mit Seezeichen, Wege, Äcker und Felder umfasst – robuste Charolais-Rinder. Rund 300 Tiere grasen jetzt im Frühjahr auf den Weiden zwischen dem Leuchtturm Lyngvig Fyr bei Hvide Sande im Süden und Vedersø Klit weiter im Norden.

Zwei Jahre lang stehen die weißen Wiederkäuer die meiste Zeit des Jahres bei Wind und Wetter draußen. „Scherzhaft sage ich darum auch, dass die Steaks von der Meeresluft schon gesalzen sind – es fehlt nur Pfeffer“, sagt die Jungunternehmerin. Doch anders als noch bei ihrem Onkel und den meisten dänischen Bauern geht das hochwertige Fleisch nun nicht mehr ins Ausland. „Ich habe mich geweigert zu verstehen, warum wir nach Italien verkaufen sollen anstatt unsere Qualitätserzeugnisse vor Ort in der Region zu vermarkten“, beschreibt Dorthe Fjord ihre dänisch „Madoprør“, frei übersetzt vielleicht: Spezialitätenrebellion genannte Herzenssache. So finden Besucher des Hofs das „Kød fra Klitten“, das Fleisch von der Düne, darum heute nach der Verarbeitung in einer kleinen Hausschlachterei im nahen Ulfborg frisch in der Kühltheke des eigenen Bauernhofladens.

Die „Vestkystens Gårdbutik“ im selbst umgestalteten alten Kuhstall ist das zweite Standbein von Dorthe Fjord Tarbensen. Neben Rindfleisch und –wurst vom Hof gibt es hier selbstgemachte Kuchen, Gebäck und Marmelade. Bis ins Detail handwerklich gemacht von der jüngst angestellten Konditormeisterin Diana Kristensen. Ganz neu ist das Eis, um dessen täglich frische Zubereitung sich Ehemann Jens kümmert. Dazu gibt es ausgesuchte küstennahe Spezialitäten wie Käse, Biosaft, Öle oder sogar Whiskey von Erzeugern aus der Umgebung. Das Besondere: Das Familiengeschäft will nicht nur Anlaufstelle für Urlauber, sondern auch für die rund 30 Einheimischen sein. Dorte Fjord: „Darum muss auch niemand vor geschlossenen Türen stehen – wir haben sieben Tage die Woche von zehn bis 18 Uhr geöffnet. Urlaub gibt es nicht. So ist das in der Landwirtschaft ja auch.“ Und was heißt schon Urlaub, ergänzt die frühere Pädagogin: „Wenn wir abends bei offenem Fenster erschöpft im Bett liegen und Meer und Wind hören, wissen wir, dass wir alles richtig gemacht haben.“

Das Meer gibt, das Meer nimmt. Zwischen Himmel und Nordsee liegt der Bauernhof von Dorthe Fjord Tarbensen mitten in der rauen Natur in Houvig der dänischen Westküste. Einst lag das Gut weiter im Westen – kürzlich fand die 44-jährige bei Ebbe Grundmauern und einen Brunnen auf dem Meeresboden. Fünfzehn Minuten fährt man bis in den kleinen Ort Søndervig, die größeren Städtchen Ringkøbing oder Hvide Sande sind sogar zwanzig Minuten entfernt. Kann man hier ... – „.. leben? Ja! Für mich gibt es keinen schöneren Platz auf der Welt“, nickt die 44-jährige lachend.

Dass die optimistische Dänin einmal auf dem traditionsreichen Krogensgård wohnen und arbeiten würde, hätte die studierte Lehrerin selbst nicht gedacht. Doch 2007 musste alles plötzlich ganz schnell gehen: „Mein Onkel, der unseren Hof bewirtschaftete, wollte sich zur Ruhe setzen und verkaufen oder verpachten. Das aber hätte bedeutet, dass unser Hof nach 500 Jahren in Familienbesitz aufgegeben worden wäre. Und das wollte ich nicht“, beschreibt Dorthe Fjord Tarbensen ihre Motivation für die radikalste Wende in ihrem Leben – und einen Neuanfang jenseits von Stadt, Fünf-Tage-Woche und geregeltem Feierabend. Weil auch Ehemann Jens Ingvard Larsen und die drei Kinder mitzogen, war der Aufbruch in die neue, alte Welt schnell beschlossene Sache. Eine Welt, die sie aus Kindheitstagen von vielen Besuchen kennt.

Doch so schön die Lage des Krogensgård in der jütländischen Dünenlandschaft nur 200 Meter von der Nordsee entfernt wirkt, so unmöglich erschien ein moderner wirtschaftlicher Betrieb auf dem kargen Sandboden. Ein Wirtschaftsprüfer riet deshalb auch zum umgehenden Verkauf von Hof und Grundstücken an Interessenten, die schicke Ferienhäuser bauen möchten. „Es stimmt ja auch“, sagt Dorthe Fjord, „dass Jens und ich nie leckeres Gemüse oder goldenes Getreide ernten werden. Genau darum setzen wir auf eine Nischenproduktion. Und wir versuchen das Unmögliche.“ Heute züchten die beiden auf ihrem Land – das eine bunte Mischung aus Dünen mit Seezeichen, Wege, Äcker und Felder umfasst – robuste Charolais-Rinder. Rund 300 Tiere grasen jetzt im Frühjahr auf den Weiden zwischen dem Leuchtturm Lyngvig Fyr bei Hvide Sande im Süden und Vedersø Klit weiter im Norden.

Zwei Jahre lang stehen die weißen Wiederkäuer die meiste Zeit des Jahres bei Wind und Wetter draußen. „Scherzhaft sage ich darum auch, dass die Steaks von der Meeresluft schon gesalzen sind – es fehlt nur Pfeffer“, sagt die Jungunternehmerin. Doch anders als noch bei ihrem Onkel und den meisten dänischen Bauern geht das hochwertige Fleisch nun nicht mehr ins Ausland. „Ich habe mich geweigert zu verstehen, warum wir nach Italien verkaufen sollen anstatt unsere Qualitätserzeugnisse vor Ort in der Region zu vermarkten“, beschreibt Dorthe Fjord ihre dänisch „Madoprør“, frei übersetzt vielleicht: Spezialitätenrebellion genannte Herzenssache. So finden Besucher des Hofs das „Kød fra Klitten“, das Fleisch von der Düne, darum heute nach der Verarbeitung in einer kleinen Hausschlachterei im nahen Ulfborg frisch in der Kühltheke des eigenen Bauernhofladens.

Die „Vestkystens Gårdbutik“ im selbst umgestalteten alten Kuhstall ist das zweite Standbein von Dorthe Fjord Tarbensen. Neben Rindfleisch und –wurst vom Hof gibt es hier selbstgemachte Kuchen, Gebäck und Marmelade. Bis ins Detail handwerklich gemacht von der jüngst angestellten Konditormeisterin Diana Kristensen. Ganz neu ist das Eis, um dessen täglich frische Zubereitung sich Ehemann Jens kümmert. Dazu gibt es ausgesuchte küstennahe Spezialitäten wie Käse, Biosaft, Öle oder sogar Whiskey von Erzeugern aus der Umgebung. Das Besondere: Das Familiengeschäft will nicht nur Anlaufstelle für Urlauber, sondern auch für die rund 30 Einheimischen sein. Dorte Fjord: „Darum muss auch niemand vor geschlossenen Türen stehen – wir haben sieben Tage die Woche von zehn bis 18 Uhr geöffnet. Urlaub gibt es nicht. So ist das in der Landwirtschaft ja auch.“ Und was heißt schon Urlaub, ergänzt die frühere Pädagogin: „Wenn wir abends bei offenem Fenster erschöpft im Bett liegen und Meer und Wind hören, wissen wir, dass wir alles richtig gemacht haben.“