Historischer Klosterkomplex am Fuße des Bergs Tabor entdeckt

NEWS. Israel. Eine 1.300 Jahre alte Kirche mit aufwändig verzierten Mosaikböden ist im Norden Israels, in der Kleinstadt Kfar Kama am Fuße des Bergs Tabor entdeckt worden. Die archäologische Entdeckung ist ein Zufallsfund im Rahmen eines Spielplatz-Baus auf einer Anhöhe der Ortschaft. Die Ausgrabung unter Leitung der Archäologin Nurit Feig im Auftrag der Israel Antiquities Authority wurde in Zusammenarbeit mit Professor Moti Aviam vom Kinneret Academic College sowie der Unterstützung von Freiwilligen vor Ort durchgeführt. Das meldet das Israelische Verkehrsbüro in Deutschland jetzt.
Die Expertin Nurit Feig schildert Details zum Sensationsfund: „Die Kirche, die 12 x 36 Meter misst, umfasst einen großen Innenhof, einen Narthex und eine zentrale Halle. Das Besondere an dieser Kirche sind drei Apsiden, also Gebetsnischen, während die meisten Kirchen durch eine einzige Apsis gekennzeichnet waren. Das Hauptschiff und die Seitenschiffe waren mit Mosaiken gepflastert, die teilweise erhalten geblieben sind. Ihre farbenfrohe Ausgestaltung mit geometrischen Mustern sowie blauen, schwarzen und roten Blumenverzierungen fallen ins Auge. Eine besondere Entdeckung war der kleine steinerne Reliquienschrein.“

Zudem wurden während der laufenden Ausgrabung noch weitere antike Schätze auf dem Areal entdeckt. Dr. Shani Libbi und sein Team konnten an der Stätte durch eine Boden-Radaruntersuchung eine zusätzliche Reihe an Räumlichkeiten identifizieren, die nun freigelegt werden sollen. Die Forscher gehen daher davon aus, dass dieser große Komplex ursprünglich ein Kloster war. Die Entdeckung in Galiläa begeisterte nicht zuletzt das geistliche Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in Israel, Dr. Youssef Matta, der deshalb die Stätte persönlich besuchte und die antiken Überreste in Augenschein nahm.

 

Quelle: Staatliche Israelische Verkehrsbüro in Deutschland, BZ.COMM GmbH, August 2020