Archäologen finden steinzeitliche Produktionsstätte für Feuerstein-Werkzeuge in der Negev-Wüste

Steinwerkzeuge, die auf der Baustelle nahe Dimona gefunden wurden. Foto: PR/Emil Eladjem, Israel Antiquities Authority.
Steinwerkzeuge, die auf der Baustelle nahe Dimona gefunden wurden. Foto: PR/Emil Eladjem, Israel Antiquities Authority.

NEWS Israel. Neue Beweise, dass der frühe moderne Mensch seinen Heimatkontinent Afrika vor rund 100.000 Jahren verließ, wurden nahe der Stadt Dimona im Norden der Negev-Wüste entdeckt: Jugendliche aus Dimona legten im Rahmen eines Projekts mit der Israel Antiquities Authority eine steinzeitliche Herstellungsstätte von Flintstein-Werkzeugen frei. Diese Entdeckung wurde bei den Vorbereitungen zum Bau eines Solarenergiefeldes gemacht, der von der Israel Electric Company finanziert wurde. Das meldet das Israelische Verkehrsbüro in Deutschland jetzt.

Die Fundstätte ist einzigartig, da die Artefakte mit einer Technik bearbeitet wurden, die fachsprachlich als nubische Levallois-Technik bezeichnet wird und die ursprünglich aus Afrika stammt. Forscher verfolgen den Weg dieser Technik, um die Migrationsrouten des Menschen von Afrika in den Rest der Welt vor etwa 100.000 Jahren zu verstehen. Laut den Ausgrabungsleitern, den Prähistorikern Talia Abulafia und Maya Oron von der Israel Antiquities Authority, scheint dies bislang das nördlichste Beispiel für die in situ gefundene nubische Feuersteinproduktion zu sein und der erste Nachweis in Israel. Der Fund markiert, so glauben einige Wissenschaftler, möglicherweise den Migrationsweg von Afrika nach Saudi-Arabien und von dort in die Wüste Negev. Somit könnte Israel Teil der frühgeschichtlichen Migrationsbewegung gewesen sein.

 

Quelle: Israelisches Verkehrsbüro Deutschland/BZ.COMM GmbH, August 2020