Mehr Denkmäler: Dänemark will bedeutende Frauen sichtbarer machen

NEWS Kopenhagen (cs). Nur eines von zehn Denkmälern in Dänemark erinnert an eine Frau. Das ergab die Erhebung über Statuen im öffentlichen Raum, die die Tageszeitung Jyllands-Posten im vergangenen Sommer anlässlich einer Serie zu Statuen unvergessener dänischer Persönlichkeiten. Mit einer neuen Initiative möchte Kulturminister Jakob Engel-Schmidt (Moderaterne) dies ändern. Anlässlich des Weltfrauentags sagte der konservative Politiker in einer Pressemitteilung: „Die Zahlen sprechen für sich selbst: Nur 31 von 321 Statuen und Büsten im städtischen Raum sind landesweit Frauen gewidmet. In Kopenhagen gibt es sogar mehr Skulpturen von Fabelwesen als von Frauen. Das ist verrückt und nicht haltbar. Ist dies wirklich das Spiegelbild, mit dem die nächste Generation aufwachsen soll? Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele wichtige Errungenschaften in der Gesellschaft den Frauen zu verdanken sind.“ Nicht allein die junge Generation brauche Vorbilder, die die Vergangenheit näherbringe, aber auch Orientierung bieten könnten. Erster Schritt der neuen künstlerischen „Frauenförderung“ ist die Bildung eines Expertenrats aus Historikerinnen und Historikern, Künstlerinnen und Künstlern sowie anderen Fachleuten, der eine Liste herausragender Frauen der dänischen Geschichte erstellen soll.

Auf dieser wissenschaftlichen Basis wird eine Landkarte enstehen, die überall dort konkrete Vorschläge zu neuen Frauen-Denkmäler macht, wo bisher Defizite bestehen. Kulturminister Engel-Schmidt: „Dank dieser Inspiration werden künftige Projekte die historische Ungleichkeit in unserer Erinnerungskultur an dänische Frauen und Männer ausgleichen.“ Unvergessene Frauen sollten aus der Vergessenheit gerissen und schon bald überall dort stärker und sichtbarer repräsentiert sein, wo Menschen sich an Dänemarks Straßen und Plätzen aufhielten. Das Kopenhagener Kulturministerium fördert die neuen Frauen-Denkmäler mit einer Anschubfinanzierung von umgerechnet knapp sieben Millionen Euro. Kultur ist in Dänemark Bundessache. //