Wahrzeichen vor dem Absturz? Nordjütländischer Leuchtturm Rubjerg Knude bedroht

Løkken/Nordjütland. Droht dem Leuchtturm Rubjerg Knude bei Løkken die baldige Schließung? Das Wahrzeichen in der dänischen Region Nordjütland, jahrzehntelang von einer Wanderdüne verdeckt, ist von der Nordsee bedroht: nur noch wenige Meter trennen die Attraktion vom Meer. Erst im letzten Jahr war nach mehrjähriger Schließung eine neue Aussichtsplattform eröffnet worden – zehntausende Touristen genossen bisher den Blick auf Meer und Natur. Nun muss Rubjerg Knude Fyr womöglich schon 2018 oder Anfang 2019 aus Sicherheitsgründen geschlossen werden, meldet der dänische Sender TV2 Nord jetzt. Experten halten sein Fundament für extrem gefährdet – besonders die Herbststürme setzten der Küste zuletzt zu. Entschieden ist das Schicksal der Wegmarke aber noch nicht.

 

Nachtrag im November 2018: Gestern, am 14. November 2018, haben Politiker der Kommune Hjørring, in der der Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr steht, beschloss, ihr Wahrzeichen zu retten. Der Umweltausschuss der Gemeinde (Teknik- og miljøudvalg) entschied, den 23 Meter hohen Leuchtturm baldmglichst 60 bis 80 Meter weiter in Landesinnere zu versetzen und so für die nächsten 20 bis 40 Jahre zu sichern. Die dänische Regierung hat für das Projekt im Haushalt 2019 rund 5 Mio. DKK (ca. 700.000 Euro) angsetzt. Das meldet der dänische Rundfunk DR heute auf seiner Webseite hier. Nächster Schritt: Die Kommune Hjørring  sucht nun einen Bauunternehmer, der das Vorhaben im genannten Kostenrahmen realisiert.

Ortsbesuch: der dänische Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr im Sommer 2018. Foto: C. Schumann
Ortsbesuch: der dänische Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr im Sommer 2018. Foto: C. Schumann

Ergänzend zu meinem Blogbeitrag meldet VisitDenmark heute folgendes:

Mitreißende Küste bedroht norddänisches Wahrzeichen

Der erst im vergangenen Jahr wieder eröffnete Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr in Nordjütland könnte früher für Touristen geschlossen werden als erwartet

 

Eines der bekanntesten Wahrzeichen Nordjütlands droht schneller zu verschwinden als gedacht. Der Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr unweit des Ferienorts Løkken an der dänischen Nordsee könnte schon im kommenden Jahr, spätestens aber 2019 geschlossen werden. Dies befürchten die Verantwortlichen der zuständigen Kommune Hjørring. Erst im letzten Jahr war die 23 Meter hohe Wegmarke nach langer Schließung wieder für Touristen geöffnet worden – spektakulär renoviert mit einer neuen Treppe, einem lichtbrechenden Kaleidoskop im Turminnern sowie einer sicheren Aussichtsplattform für weite Blicke auf die Nordsee, Dünen und das norddänische Binnenland. Damals gingen Experten davon aus, dass die 60 Meter hohe und von Erosion gezeichnete Steilküste die Touristenattraktion erst in zehn oder fünfzehn Jahren erreichen und zum Absturz des Leuchtturms führen würde. Doch schon die Herbststürme der letzten Wochen nagten deutlich am sensiblen Ufer.

 

Nun müssen sich Dänemarkurlauber möglicherweise beeilen, um das beliebte Fotomotiv Rubjerg Knude Fyr – das 1968 abgeschaltet wurde, nachdem es eine Wanderdüne unter sich begrub – noch rechtzeitig im Bild verewigen zu können. Die dänische Naturbehörde Naturstyrelsen denkt als Eigentümer von Leuchtturm und Boden auch über einen Rückbau oder „Umzug“ des 1900 errichteten Baudenkmals nach. Allerdings sei bisher noch keine Untersuchung zu Zeitpunkt und aktuellem Grad einer möglichen Gefährdung vorgenommen worden. Wie es mit dem Leuchtturm weitergeht, ist daher vorerst offen.

 

Infos zur Region:

www.visitnordjylland.de