MUSEUM und GESCHICHTE Neumünster (cs). Kürzlich war ich zum ersten Mal in einem besonderen Museum, das ich in Neumünster gar nicht erwartet hatte: Im Textilmuseum „Tuch + Technik“ dreht sich alles um zwei der ältesten Handwerkstechniken der Welt – das Spinnen und das Weben. Denn was schon nach wenigen Jahrzehnten fast vergessen ist: Das norddeutsche Neumünster galt lange als „Manchester Holsteins“ wegen seiner zahlreichen hier ansässigen Tuchmacher und ihren Familien. Die hatten sich im Zuge der industriellen Revolution hier angesiedelt und prägten den zuvor kleinen Marktflecken über eineinhalb Jahrhunderte.
Aus Handwerk wurde eine Industrie
Aus dem Handwerk wurde eine Industrie – bis 1991, als die letzte Tuchfabrik in Neumünster schloss und eine lange Tradition beendete. „Tuch + Technik“ gibt Einblicke ins Leben der Tuchmacher damals, zeigt Familienleben, Arbeit und Alltag, Freizeitvergnügen und vieles mehr.
Noch spannender für Besucher: Das Museum erhält das alte Handwerk auch heute noch am Leben. Mitarbeiter und Freiwillige lassen die riesigen historischen Webstühle täglich laufen. Auf den imposanten Maschinen werden u.a. Decken hergestellt, die im Museumsshop erhältlich sind.
Feste und wechselnde Ausstellungen
Zusätzlich zur sehenswerten festen Ausstellung zeigt „Tuch + Technik“ in Neumünster auch mehrmals im Jahr Wechselschauen. Ich finde, dass ein Besuch sich unbedingt lohnt. Tipp: Das Museum liegt nicht weit vom Bahnhof entfernt in der Innenstadt und ist gut zu Fuß erreichbar.
Weitere Informationen:
Museum Tuch + Technik
Kleinflecken 1
24534 Neumünster
www.tuch-und-technik.de
Geöffnet ist Dienstag bis Freitag 9 bis 17 Uhr und am Wochenende von 10 bis 17 Uhr. Der Besuch kostet Eintritt.